Geliebte Schwester Erika

„ Würdest du mir einen Gefallen tun?“
„ Wenn ich kann, schon“, meinte Erika vorsichtig.
„ Kommt darauf an, was es ist.“
Er legte brüderlich seinen Arm um ihre Schulter.
„ Lass mich einmal gucken, nur ganz kurz“, bat er unmissverständlich.
Schwester Erika entwand sich seiner Umklammerung. Sie blickte ihn erschaudert an und fragte: „Du willst, dass ich dir mein Geschlecht zeige?“
„ Ja, bitte“, murmelte er undeutlich mit erglühtem Gesicht.
„ Kommt nicht in Frage!“ erwiderte Erika düster. Was bildete sich dieser kleine Satan nur ein. Was glaubte er, zu was eine Nonne bereit war? Das würde sie nicht mal nur als einfache, normale Frau tun.
„ Bitte Schwester Erika, bitte, bitte. Nur dies eine … nur ein Mal. Danach nie wieder, Bitte!“ flehte Lucas sie an.
„ Du hast gehört, was ich gesagt habe.“ Schwester Erika machte einen Schritt vorwärts. Lucas erwischte sie gerade noch am Ärmel ihres Gewands und hielt sie zurück. Er sah sie mit Nachdruck an.
„ Bitte!“ bettelte er weiter. „Ich werde es niemanden erzählen. Niemanden verstehst du? Es wird ein Geheimnis bleiben, Ehrenwort.“
Dann tat er für einen 17 jährigen Halbwüchsigen etwas halbwegs Verrücktes. Er kniete freiwillig vor Schwester Erika nieder und hielt seine gefalteten Hände flehentlich in die Höhe.
Die Nonne war von seiner Aktivität imponiert, ja sogar mütterlich gerührt von seiner spontanen Aktion. Am Liebsten hätte sie ihn jetzt umarmt.
„ Du bist wunderbar, Lucas“, lächelte sie freundlich, aber noch immer zurückhaltend.
„ Nun“, sagte Lucas noch immer kniend, „machst du es, oder machst du es nicht?“
„ Machst du was?“ fragte Schwester Erika. In ihrem Haupte explodierte es. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.
„ Kommst du meiner Bitte nach?“

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