Eins mit Stern

„Das nächste Mal werde ich dich kalibrieren.“ hatte er gesagt. Nie werde ich diesen Satz vergessen, mit diesem schrecklichen Wort: kalibrieren! Als ob ich ein technisches Gerät wäre, das man einstellen müsste, als ob ich ein Spielzeug wäre. War ich das denn, für ihn? Und wollte ich das sein?

Wir hatten uns auf jener Onlineplattform kennengelernt und einige Nachrichten ausgetauscht, bis er unvermittelt den Vorschlag für ein persönliches Treffen machte. Nicht ganz einfach in Zeiten von Corona und Lockdown. Doch die Idee eines Stadtspaziergangs an jenem sonnigen Winternachmittag war eine gute.

Ich kann nicht behaupten, dass es von Anfang an gefunkt hätte. Nun gut, er war attraktiv. Nicht wirklich schön, doch mit einer angenehm männlichen Ausstrahlung. Dass er einen kleinen Rucksack dabei hatte, aus dem er im Laufe des Nachmittags eine Picknickdecke, heißen Kaffee und zu guter Letzt einen gekühlten Piccolo-Sekt mit zwei Gläsern zauberte, hatte mir allerdings imponiert. Er schien zumindest ein Mann für alle Fälle zu sein.

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