Der Erotikroman für Sexliebhaber

XVI.

Am nächsten Morgen verließ ich das Haus, um zur Arbeit zu gehen, genau wie ein normaler Ehemann oder Lebensgefährte. Sie wollte noch einige Dinge einkaufen, um unserem Heim ein persönliche Note zu geben. Ich bat sie, die Belege dafür mitzubringen, da ich sie als Geschäftskosten verbuchen konnte.

Doch zunächst mussten drei wichtige Dinge geklärt werden: Als erstes gab es ein verschwundenes Clubmitglied, wie mir der Privatdetektiv unbewusst verraten hatte. Also überprüfte ich in den Unterlagen, mit welchem unserer Mädchen er zuletzt zusammen gewesen war, und zu meiner Erleichterung fand ich heraus, dass es sich um Tamiko handelte. Außerdem lag das Datum seines letzten Besuchs weit vor dem Termin seines Verschwindens, also konnte dieses Rätsel nicht mit unserem Club zusammenhängen.

Der örtliche Polizeichef gehörte ebenfalls zu unserem Kundenkreis, ich hatte ihn schon mehrfach an Mitchells Bar getroffen. Ich rief ihn an und vereinbarte für den Nachmittag einen Termin mit ihm.

Als Nächstes stand die Planung meiner Rache an dem fiesen Manager des Pleasure Paradise Clubs auf meiner Tagesordnung. Es gab verschiedene Wege, ihm sein Verhalten gegenüber Sheila heimzuzahlen. Ich könnte natürlich versuchen, sein Geschäft in den Ruin zu treiben. Doch irgendwo im hinteren Teil meines Oberstübchens hegte ich die Absicht, diesen Club eines Tages zu kaufen. Ein beschädigter Ruf des Unternehmens war sehr schwer zu reparieren, also würde ich selbst darunter zu leiden haben. Daher beschloss ich, mich auf den Mann selbst zu konzentrieren. Um das zu bewerkstelligen, brauchte ich jede Menge privater Informationen über ihn. Aus naheliegenden Gründen konnte ich das nicht selbst erledigen, doch Joe Ferguson II hatte mir seine Visitenkarte gegeben. Möglicherweise konnte er mir das abnehmen, wenn ich ihm bei seinem derzeitigen Fall helfen konnte.

Der letzte Tagesordnungspunkt bestand in der Planung von Verbesserungen in meinem Club, um mehr kitzelinteressierte Kunden anzulocken. Zu diesem Zweck rief ich Sylvia an. Sie kam sofort in mein Büro herüber, und ich erzählte ihr alles über den Pleasure Paradise Club. Die Sache mit der virtuellen Realität interessierte sie nicht besonders. „Vielleicht unterschätze ich ja die Wirkung, aber wir Frauen stehen lieber selbst im Mittelpunkt eines solchen Erlebnisses. Nur sehr wenige Frauen sind voyeuristisch veranlagt“, war ihr Kommentar.

Die Idee mit den Souvenirgeschäft gefiel ihr, wo alle möglichen Fesseln und Kitzelutensilien verkauft würden. Doch die clevere Geschäftsfrau sah auch eine Gefahr darin: Wenn unsere Kunden solche Dinge bei uns kaufen konnten, verbrachten sie möglicherweise mehr Zeit zuhause und weniger Zeit in unserem Club. Also könnte unser Geschäft unter Umständen darunter leiden. Ich dankte ihr für diesen Einwand, denn so hatte ich die Sache noch gar nicht gesehen.

Doch die Beschreibung einiger Details aus den Folterkammern begeisterte Sylvia, wie zum Beispiel der Schaukelstuhl „mit Hintereingang“, oder die Liebesschaukel mit Fesseln. „Na, da ist wirklich etwas für meinen Club,“ meinte sie. Es stellte sich heraus, dass sie einen Möbelschreiner kannte, der ihr schon einige der Pranger und Streckbänke angefertigt hatte. „Für die richtige Summe stellt er mir diese Dinger innerhalb weniger Tage her,“ und ich bat sie, auch einen Satz davon für meinen Teil des Clubs in Auftrag zu geben.

Dann wollte ich wissen, wie die Idee mit der Kitzelfolter bei ihrer Klientel ankam. Enthusiastisch berichtete sie: „Ich kann Ihnen gar nicht genug für diesen Vorschlag danken, es ist ein Riesenerfolg! Sowohl die Kundinnen als auch meine Mädels lieben es sehr. Die masochistisch veranlagten Frauen sind fasziniert davon, da diese Folter höchstens einen Muskelkater in den Lachmuskeln zurücklässt, und der ist unsichtbar. Das Kitzeln erfüllt anscheinend voll ihren Wunsch zu leiden, ich kann das sehr gut verstehen. Und es törnt richtig an!“

„Wie geht es mit dem Training ihrer Mädels voran?“ fragte ich interessiert. „Sehr gut. Natürlich gibt es auch einige Mädchen, die nur wenig oder gar nicht kitzlig sind; denen riet ich, ihre bisherigen Methoden beizubehalten. Aber wir haben inzwischen eine wöchentliche Trainingsstunde für das Kitzeln organisiert, und die daran beteiligten Mädchen geniessen diese neue Erfahrung außerordentlich.“

Hier hakte ich nach und fragte, wie denn so ein Training ablief: „Nun, eigentlich trainieren wir uns gegenseitig. Eines der Mädchen wird zu Beginn jeder Trainingsstunde als Opfer ausgewählt, und die anderen versuchen die jeweils effektivste Kitzeltechnik an verschiedenen Körperteilen herauszufinden. Normalerweise endet das Training in einer heftigen Sex-Orgie, doch ich habe nichts dagegen einzuwenden.“

Wieder einmal beschloss ich, bald mal den Video-Überwachungsraum aufzusuchen. „Wann findet denn euer nächstes Training statt?“ fragte ich ganz beiläufig. Sie grinste: „Nächsten Mittwoch. Wir treffen uns immer am Mittwoch Nachmittag, aber Achtung: Männer sind auf keinen Fall zugelassen!“ Ich versuchte, enttäuscht dreinzuschauen, und sie lachte.

Ich erzählte ihr auch von meinen Plänen, auch für meinen Club mehr Kitzelklientel anzulocken. „Könnten Sie mir auch beim Training meiner Mädels behilflich sein?“ fragte ich. „Aber das mache ich doch sowieso schon!“ antwortete sie. „Einige Ihrer Mädchen arbeiten ja auch in meinem Club, nicht wahr? Tamiko und Alice zum Beispiel. Übrigens haben die mir von ihren Erlebnissen mit Ihnen erzählt, und sie sind voll des Lobes über Sie.“

Zum Schluss hatte ich noch eine Überrasching für sie parat: Ich erzählte ihr von meiner Beziehung zu Sheila, natürlich ohne tiefere Details. Sie gratulierte mir und bat mich, Sheila jederzeit in den Südflügel einzuladen, wann immer sie wollte. Ihre Augenbrauen hoben sich, als ich ihr von Sheilas bisexueller Veranlagung berichtete, und sie rang mir das Versprechen ab, nie darüber eifersüchtig zu werden, wenn sie mal ihrer lesbischen Ader nachgehen wollte. „Glauben Sie mir, ihre Liebe zu Ihnen wird dadurch wachsen, nicht schwinden. Frauen sind sehr wohl in der Lage, beide Arten von Sex zu genießen, ohne dabei ihre männlichen Liebhaber zu vernachlässigen.“

Das lohnte sicherlich einiges Nachdenken. Ich wollte, dass Sheila so glücklich wie möglich war, und wenn sie dazu lesbischen Sex brauchte, war das auch in Ordnung. Es machte mich überhaupt nicht eifersüchtig, mir vorzustellen, wenn sie mit einer anderen Frau Liebe machte, ja es erregte mich sogar. Und wenn möglich wollte ich einen Blick darauf erhaschen, auf meinen Überwachungs-Monitoren.

Wir schmiedeten noch Pläne, wie wir einige der Standard-Suiten zu Folterkammern umbauen konnte, und Sylvia bot mir die Dienste des befreundeten Schreiners an. Ein weiterer Plan galt der Frage, wie wir einige meiner Mädels für das professionelle Kitzeln trainieren könnte, als sie einen interessanten Vorschlag unterbreitete: „Sagten Sie nicht, das Sheila in dem anderen Club ein solches Kitzeltraining durchlaufen hat? Warum ernennen Sie sie nicht zur Trainerin Ihrer Angestellten? Sie könnte sicher eine Menge Erfahrung weitergeben.“ Hallo, das war die Idee des Jahres! Auf diese Weise würde sie ihren Wunsch erfüllen, mit anderen Mädchen Kitzeln und Sex zu erleben, und sie würde außerdem besser in unsere Gemeinschaft integriert.

Des weiteren beschlossen wir, in speziellen Fetisch-Magazinen zu inserieren. Da wir uns der damit verbundenen Gefahren durchaus bewusst waren, erarbeiteten wir eine Methode, die neuen Kunden zu überprüfen. Wir würden uns ausführlich mit ihnen unterhalten, bevor sie als Mitglieder zugelassen würden. Sylvia versprach mir ihre Unterstützung dabei, ihre weiblichen Instinkte würden sicher eine große Hilfe sein.

Als letzte Maßnahme beraumten wir noch eine Konferenz für unsere Mädchen an, um die bevorstehenden Änderungen anzukündigen und ihre Meinung dazu einzuholen. Da die Montage erfahrungsgemäß die umsatzschwächsten Tage der Woche waren, einigten wir uns auf den kommenden Montag, zwei Stunden vor Öffnung. Mit Sylvia zusammen zu arbeiten, machte richtig Spaß. Wenn sie zwanzig Jahre jünger gewesen wäre und ich nicht schon in Sheila verliebt wäre, dann hätte sie wohl die ideale Partnerin für mich abgegeben.

Auch mein Gespräch mit dem Polizeichef am Nachmittag verlief höchst erfolgreich, wenn auch aus einem traurigen Grund: Eine bisher unidentifizierte männliche Leiche war ein paar Meile vor der Stadt in der Wüste gefunden worden, und anhand der Polizeifotos konnte ich den Mann identifizieren. Ich informierte den Polizeichef über den letzten Besuch des Verstorbenen in meinem Club, und er stimmte mir zu, dass wir wohl nichts mit seinem Tod zu tun hätten.

Zurück in meinem Büro rief ich Joe Ferguson II an und berichtete dem Privatdetektiv, was wir herausgefunden hatten. Irgendwie schien er über das Abschließen des Falls erleichtert zu sein, obwohl es ein sehr endgültiger Abschluß war. Ich bat ihn, mich mal in Vegas zu besuchen, da ich einen interessanten Auftrag für ihn hätte. Er sagte für die folgende Woche zu.

Abends bat ich Mitchell, die Konferenz am kommenden Montag bekannt zu machen. Seine Neugierde gewann die Oberhand, doch ich fragte ihn nur: „Ganz im Vertrauen, können sie ein Geheimnis für sich behalten?“ – „Natürlich!“ antwortete er beinahe brüskiert. „Ich auch,“ grinste ich, und wir lachten beide in Erinnerung an unsere erste Unterhaltung über den Südflügel.

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