2×2 am Loch Ness

„Keine Spur von Nessie zu sehen“, kommentierte Rose traurig.

„Bei Sonne nie, habe ich mir erzählen lassen. Nessie kommt nur bei Regen und schlechter Sicht.“

Wir mussten alle vier lachen. Auch in den kommenden Stunden, in denen wir immer wieder einen fantastischen Ausblick auf den großen und sehr tiefen Binnensee hatten, konnten wir kein See-Monster entdecken. Insofern waren wir nicht besser oder schlechter als alle Wanderer, Kanuten als auch Autofahrer der letzten neunzig Jahre.

Die Etappe war sehr schön zu laufen, aber verdammt lang. Ab drei Uhr wurden unsere Beine langsam schwerer, die Füße begannen zu schmerzen und die jetzt ungetrübt scheinende Sonne brachte uns ganz schön in Schweiß. Insofern atmeten wir alle vier auf, als wir endlich aus einem kleinen Hain herauskamen und Drumnadrochit unter uns lagen sahen. Der Abstieg war ziemlich steil und ging noch einmal gewaltig in die Waden. Dann hatten wir am Ortseingang die A82 erreicht und gingen über den gepflasterten Gehweg in die lang gezogene Ortschaft hinein. Hier sahen wir nun Nessie — auf Schildern, als Figuren, als Namensgeber für alle möglichen Tourismusetablisments. Drumnadrochit lebte von dem sagenumworbenen Monster, von dem ‚Spötter‘ sagen, dass es genau an diesem Ort erfunden worden war.

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