Mittelaltermärchen
Jakob zog seine Augenbrauen hoch. „Wir haben jede Menge Zeit und Platz. Warum sollte ich mich beeilen und dich mit zitternden Knien im Schweinestall stehend in die Ecke drücken? Und nun komm näher, das Wasser ist noch warm und nicht allzu schmutzig.“
Griet lachte auf. Jakob wusste also, wo sich sein Knappe mit seinen Gespielinnen traf. Sie hatte ein hübsches Lachen und ebenmäßige, überraschende gepflegte Zähne.
Zögernd, aber auch mit freudiger Erregung trat Griet zum Rand der Wanne. Sie schob die Haube herunter, nestelte mit zitternden Finger an den Bändern und öffnete ihr Mieder. Sie zog ihr Kleid über den Kopf und blieb mit dem Unterkleid bekleidet unschlüssig stehen. Jakob trat langsam auf sie zu. Griet wich die beiden Schritte zurück, die sie noch bis zum Bottich Platz hatte. Dann war er bei ihr, bückte sich nach dem Saum und zog ihr auch den letzten Schutz, den sie vor seinen Blicken noch gehabt hatte, vom Körper. Er warf das Unterkleid zu Boden und dachte bei sich, dass er ihr statt dieser Lumpen ein besseres Kleid schenken würde. Immerhin hatte sie sich bisher wirklich Mühe gegeben.