Mittelaltermärchen

Auf Griets Wangen erschien eine leichte Röte. Sie stand versteckt hinter der Hausecke und lugte durch die ausgeschlagenen Steinkanten zum Turnierplatz. Der junge Herr trainierte dort für das große Fest, das zu Ehren der Ankunft seiner Braut in 15 Tagen stattfinden würde.

Er war ein stattlicher Mann, schon beinahe 22 Jahre alt. Griet bewunderte ihn, seit sie im Jahr des Herrn 1218 mit 11 Jahren von ihren Eltern in der Burg als Küchenmagd in Dienst gegeben worden war. Inzwischen war sie 18 und auf dem besten Weg, eine alte Jungfer zu werden. Für Dienstboten war es so gut wie unmöglich zu heiraten, man benötigte dafür viel Geld. Außerdem brauchte man die Erlaubnis seines Dienstherren und von diesen ließ niemand gerne gute Dienstboten ziehen. Aber Griet wollte ohnehin nicht heiraten, sie wollte für immer den jungen Herrn anhimmeln.

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