Michaela, das beste Mittel gegen Magenschmerzen
Michaela wartet auf mich, als ich wieder unter den Lebenden erscheine. „Willst Du lange bleiben?“ Ein Blinzeln in ihren dunklen Augen, ihre Mundwinkel lachen mich an. Mein Blick streift ihre Brüste.
„Wo hast Du Deinen Mann gelassen?“ „Schießübung. Also, willst Du noch lange bleiben?“
„Soll ich Dir deinen BH zurückgeben? Den grünen?“ „Ach du hast den…“ Selbstredend. Dummerweise hat ihn auch noch meine Mutter im Auto gefunden, unter dem Beifahrersitz, als sie nach ihrem heruntergefallenen Schlüsselbund angelte. Es war nicht einfach, meiner Mutter zu erklären, daß ich ihr diese Frau nun gerade nicht vorstellen kann.
„Hm.“ „Bei Dir?“ Das klingt nicht wie eine Frage. Ich nicke. Ich spüre, wie mir die Kehle eng wird.
„Mir wird bestimmt gleich übel.“ krächze ich. Sie lacht: „Ich werde nach Dir sehen.“ Michaela dreht sich um und verschwindet hinter der Toilettentür. Das kann ein sehr interessanter Abend werden. Ich begebe mich zurück an die Kaffeetafel, lasse mir noch ein Stück Stolle auftun, ordentlich Sahne drauf. Zehn Minuten später, Michaela sitzt längst wieder neben mir, bemühe ich mich, das Blut aus meinem Gesicht weichen zu lassen.