Im Kaufhaus
Mein Zorn baut sich auch sehr viel schneller wieder ab als meine Erregung. Ich genieße diese Gefühle noch ein wenig mit der Sicherheit, dass mir hier nichts passieren kann. Dann nicke ich ein. Durch einen Ruck, der durch das Bett geht, wache ich wieder auf. Es scheint sich zu bewegen. Draußen höre ich Stimmen, die vom Verladen sprechen. Ein Schreck fährt mir in die Glieder. Wieso wird das Bett denn abtransportiert? Und wohin? – Ich ahne es.
Sicher hat der Verkäufer veranlasst, das kaputte Bett reparieren zu lassen. Oder sollte er es tatsächlich verkauft haben? Dumme, denen man alles andrehen kann, gibt es ja immer. Dann wäre ich jetzt verloren, wenn Peter das nicht mitbekommt. Diesmal ist es nicht nur Angst, die von mir Besitz ergreift, auch Panik ist dabei. Aber was soll oder kann ich an meiner Lage überhaupt ändern. Gut verpackt, wie ein wertvolles Paket, gehe ich nun auf Reisen.
Ich darf gar nicht darüber nachdenken. Irgendwo werde ich schon landen. Irgendwo… Meine Reise ist schneller beendet, als ich gedacht hätte. Mit einem Knacken wird das Bett geöffnet. Ich bebe vor Spannung. Wer wird mich befreien? – Das Bett öffnet sich und Neonlicht fällt herein. Als ich Peter erkenne, traue ich meinen Augen kaum. Hat er das Bett gekauft, um mir einen Schrecken einzujagen? Das ist ihm ja auch gründlich gelungen. Während er mich nun von meinen Fesseln befreit, sehe ich mich im Raum genauer um. Neben meinem Bett stehen noch ein Schrank, ein Holztisch und zwei Stühle im Raum. Genauso schlicht wie die Einrichtung ist auch die Farbe der Wände. Sie sind eintönig weiß und schon länger nicht übergestrichen worden.