Im Kaufhaus

Man sieht, dass Richard das Essen geschmeckt hat. Voller Zufriedenheit zieht er an seiner Pfeife und beobachtet genau meine Bewegungen, mit denen ich den Tisch abräume. Er genießt die Ruhe, mit der ich das mache. Außerdem weiß er, wie sehr ich mir immer wieder seinen starken Blick herbeisehne, so dass ich mir die größte Mühe mit jeder meiner Bewegungen gebe. Nachlässigkeiten würde er sowieso nicht dulden.

Als ich mit allem Nötigen fertig bin, stelle ich mich in respektvollem Abstand neben seinen Platz. Ich senke den Blick, halte die Hände hinter meinen Rücken, als ob sie dort von etwas Unsichtbarem festgehalten werden, und erwarte Richards Anweisungen für den heutigen Abend. Wenn ich daran denke, wie ich noch vor einigen Jahren war, muss ich zugeben, dass Richard mich wirklich gut erzogen hat. Ich habe jetzt einen anderen Stolz als früher, eine neue Stärke. Kurz gesagt, hat mir seine einfühlsame Erziehung gut getan. Eine Weile vergeht, ehe er sich mir zuwendet:
„Der morgige Tag wird sehr anstrengend sein. Du gehst jetzt besser schlafen.“ Ohne Zögern folge ich seiner Anweisung, obwohl es noch früh am Abend ist. Gedanken schießen mir durch den Kopf, und ich überlege, was er morgen mit mir vorhaben könnte. Spannung, Angst und Faszination mischen sich in mir zu einem lustvollen Cocktail der Gefühle, so dass ich in einen schönen Schlaf gleite. Das Aufwachen wird dagegen um so abrupter.

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