Im Kaufhaus

Nun stehe ich also hier und darf mich nicht rühren. Jedermann könnte mich begaffen. Erst langsam wird mir klar, was das für mich bedeutet. Ich denke an die Abende zurück, an denen Richard mich als Sklavin, Hure oder Tier vorführte. Aber das war in kleinem Kreis, unter Gleichgesinnten. Hier weiß ich nicht, wer mich ansieht. Ich hoffe, nicht zu lange so stehen zu müssen. Und wenn sie mich doch erst heute abend hier abholen?
Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, denn so lange werde ich nicht durchhalten können. Inzwischen erkenne ich auch die ersten Passanten auf der Straße. Zum Glück schaut um diese Zeit kaum jemand in die Schaufenster, höchstens einen kurzen Blick im Vorübergehen erlaubt man sich. Die Menschen, die sich jetzt da draußen bewegen, haben keine Zeit zum Schaufensterbummel. Sie müssen zur Arbeit. Später wird sich das wohl ändern. – Jetzt schaut wirklich jemand!

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