Die Sklavin

„So habe ich mir dieses Jahr wirklich nicht vorgestellt …“ Murmelte sie zu sich selbst und war nicht einmal die Verzweiflung überrascht, welche in ihrer Stimme zu hören war. Eingesperrt worden, mit der Entscheidung die Sklavin einer Familie zu werden. Würde man sie überhaupt hier heraus lassen, wenn sie sich dagegen entscheiden würde, hier zu bleiben?

Aber dann waren da wieder die Stimmen, die ihr sagten, dass sie versagt hätte. Sie hatte daheim so große Töne gespuckt. Ihre Eltern, ihre Brüder … Sie würden schon sehen, dass sie nicht das kleine Mauerblümchen war. Sie war erwachsen. Aber dieser Plan würde null und nichtig sein, wenn sie jetzt am ersten Tag wieder nach Hause zurückkehren würde.

Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann hätte sie auch sicherlich Gewissensbisse. Auch, wenn sie die Vierköpfige Familie nicht kannte, so würde Marina sich dennoch vorwerfen, dass aufgrund ihrer Entscheidung eine Familie zerbrochen wäre. Sie hatte den Streit zwischen den Eltern immerhin mitbekommen und es schien, dass alle vier die Hoffnung hatten, Marina könnte irgendwie die Familie retten. Es war ihr immer noch ein Rätsel, wie sie das schaffen sollte. Als Sklavin …

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