Verraten und verkauft, Teil 3
Sie setzte sich in einen großen Ohrensessel. Dann fing sie an mit ihrem Monolog. „Ich bin Lady Bernadette. Ich will auch nicht anders angeredet werden, außer vielleicht noch mit ‚Herrin‘.“ Zwei Frauen waren hinzu gekommen, die den anderen dreien das Gesprochene übersetzten, ich verstand das Deutsch von Lady Bernadette ganz gut. „Als erstes werdet ihr holländisch lernen, damit ihr auch unsere Gäste verstehen könnt. Das ist vor allem für euch wichtig.“
Sie blickte in Richtung der drei anderen. „Das hier ist ein gewerbliches Domina-Studio. Hin und wieder mache ich auch Privatparties, auf denen ihr dienen müsst, aber normalerweise ist es zahlende Kundschaft. Solange keine Kunden im Haus sind, könnt ihr euch frei im Haus oder im Garten bewegen. Meinen Anordnungen und denen meines übrigen Herrscherpersonals, ich werde sie euch noch vorstellen, ist unbedingt Folge zu leisten. Alles, ich wiederhole, alles, was sie sagen, habt ihr zu tun. Ohne Widerrede.
Widerreden und Bockigkeit werden bestraft. Mit Einzelhaft, wie ich es nenne oder schlicht und einfach mit Peitschen oder anderen Foltermethoden. Zur Beugung von unwilligen Sklaven nehme ich auch gerne Strom zu Hilfe. Ihr werdet euren Körper pflegen und euch täglich rasieren. Alle Körperhaare müssen weg, auch die an Beinen und Armen. Hin und wieder muss auch mal eine in den Billigpuff, den ich in der Innenstadt betreibe.
Das ist kein Studio, sondern ein ganz ordinärer Puff, wo einfach nur gefickt wird. Hier ist die Kundschaft etwas edler, aber dafür von abstrusen Phantasien besessen. Wir erfüllen jeden Wunsch, solange ihr nicht wirklich körperlichen Schaden dabei nehmt. Blaue Flecken und kleine Narben sind keine körperlichen Schäden für uns. Alles, was weniger als drei Tage Krankenbett nach sich zieht, ist in Ordnung, solange der Kunde dafür bezahlt. Ihr werdet Drogen bekommen, die euch ständig geil sein lassen.
Wenn nicht genug Kundschaft da ist, und ihr wollt es euch besorgen, könnt ihr das tun. Aber nur im Showzimmer, denn dort ist eine Webcam installiert, die die Bilder sofort online zu einer kostenpflichtigen Homepage weiterleitet. Ach ja, ihr bekommt 5% von dem Geld, das ich mit euch verdiene. Kost und Logis sind frei, ich bin ja kein Unmensch. Und wenn ihr irgendwann ausgedient habt, werdet ihr ein erkleckliches Sümmchen haben, um euren Lebensabend zu verbringen. Denn mit Rentnerinnen kann ich hier verständlicherweise nichts mehr anfangen. Irgendwelche Fragen? Nein? Gut, dann könnt ihr euch für die ersten Kunden bereit machen. Bleibt einfach hier sitzen, ich werde euch heute als Sonderangebot anbieten, ich weiß ja noch nicht, wie gut ihr seid.“