Das Radrennen

Schrott. Ich gebe bereitwillig Auskunft, während ich gleichzeitig der Anderen hinterher schiele, die mir beim Abgang noch ein göttliches Lächeln schenkt. So was nervt ohne Ende.
Aber egal, ich bin kein Kind von Traurigkeit, der Tag ist noch jung, es ist 11:30 Uhr. So schlendere ich durch die Reihen der Zuschauer, bis ich von weitem eine Gruppe von drei Katastrophenschutzhelfern erspähe, die offensichtlich nicht zu meinem Zug gehören. Also gut, mal hin und ein paar Erfahrungen austauschen, neue Leute kennenlernen, bevor ich an Hitze und Ödnis eingehe. Als ich bei der Gruppe ankomme, bemerke ich, dass ein Helfer eine HELFERIN ist.

Dies ist erst bei näherer Betrachtung zu erkennen, da sie einen sehr kurzen Haarschnitt hat. Und außerdem: Wer vermutet schon ein Mädel in einer Männerdomäne. Sofort sind wir alle vier im Gespräch. Woher, was für Aufgaben, das übliche Geplänkel. Ich frage Sabine, die kleine kurzhaarige, warum sie denn diesen Mist freiwillig mitmache. Macht Spaß, Leute kennenlernen, Blablabla.
Ich tue interessiert, fange aber schon wieder an, mich zu langweilen. Also fahre ich langsam meine Geschütze auf. Freche Anmache, Macho-Gehabe, ins unverschämte abdriftende Sprüche. Kaum zu glauben, ich bekomme noch unverschämtere Antworten zurück. Das kann ja noch heiter werden denke ich, und lade sie zu einem kleinen Imbiss ein.
Es ist mittlerweile 13:00. Nachdem wir uns mit Bratwurst und Pommes gestärkt haben, setze ich im wahrsten Sinne des Wortes alles auf eine Karte, die ich bei einem Bekannten habe drucken lassen:
Ich möchte gerne mit Ihnen schlafen. Wenn Sie auch möchten, brauchen Sie nichts zu sagen. Nur lächeln. Sie dürfen die Karte behalten.

Das könnte dich auch interessieren …