Mittelaltermärchen

Vorsichtig benetzte er Griets beinahe schwarzes Haar mit Wasser und rieb mit dem Seifenstück darüber, bis der Duft eine Glocke über dem Zuber bildete.

Griet seufzte, gab sich der ungewohnten, aber höchst willkommenen Berührung hin und flüsterte: „Das ist der Duft einer Prinzessin!“ Sie öffnete die Augen und sah hinauf in Jakobs Gesicht.

Der lächelte, strich ihr mit einer seifigen Hand liebevoll über die Wange und flüsterte zurück: „Heute Nacht bist du meine Prinzessin und ich bin dein Prinz.“ Griet war im siebenten Himmel.

Jakob hielt sich beim Waschen an die Reihenfolge, die Griet an ihm vorgegeben hatte. Haare, Gesicht, Hals, Arme mit Händen, Unterschenkel und Füße. Dort benötigte er mehr Zeit, da die Mägde ab dem späten Frühjahr barfuß liefen. Danach wusch er noch ihren Rücken und endete wieder in ihrem Nacken.

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