Kerstins neues Zuhause, Teil 6 – Peters Chef
An einem Donnerstag morgen erhielten wir dann auch noch Post von einem Gerichtsvollzieher. Peter war nicht da, und neugierig schaute ich nach, was dort zu lesen stand. Es war die Mitteilung über den Versteigerungstermin unseres Hauses! Ich fiel aus allen Wolken, denn damit hätte ich nie gerechnet. Peter hatte nicht eine Überweisung an die Hypothekenbank vorgenommen.
Verwirrt schnappte ich mir Pia und lief ziellos durch die Stadt… ich mußte nachdenken… doch plötzlich sah ich unser Auto am Straßenrand stehen… direkt vor einer Spielothek…! Oh NEIN…! Doch leider stimmte mein erster Gedanke… als ich durch das Fenster schaute, sah ich Peter vor drei Spielautomaten sitzen…, und sie mit Geld füttern…!
Abends stellte ich ihn zur Rede, verzweifelt gab er alles zu! Zärtlich streichelte er meine Hände und versuchte mich zu trösten: „Schatz, ich mache eine Therapie. Mein Chef wird uns bestimmt auch helfen, dass wir hier wohnen bleiben können, ansonsten müssen wir uns leider eine Wohnung suchen.“ Wenigstens hatte er einen festen Arbeitsplatz, auf den er auch sehr stolz war. Und er hatte einen super netten Chef. Klaus Schneider war ein wirklich sympathischer Mann, etwa 41 Jahre alt und manchmal etwas klotzig, aber trotzdem ein guter Chef. Ich hatte ihn ja auf der Einweihungsparty unseres neuen Hauses kennengelernt.