Im Aufzug
Sex im Aufzug
Dagmar, die Neue aus der Buchhaltung, war ein schnuckeliges Ding: jung, flott, langbeinig, kleinbusig und irgendwie viel zu gut für diese Welt. Unser Firmenficker Guido aus der Personalabteilung, ein charmanter Schönling, wollte sich das Mädel dann auch nicht entgehen lassen. Die gute Gelegenheit kam bald: Unser Boss wurde zum zweiten mal Vater und lud zum Umtrunk ein.
Zugegeben, alle Damen in Der Firma waren schon mal Guidos Charme erlegen – nicht immer hautnah, aber auch nicht immer ungeschoren. Nun, ich hätte Dagmar vor dem „Krakenmann“ warnen sollen. Aber wir ließen sie alle ins offene Messer laufen, denn ein bisschen Schadenfreude war schon dabei, sie zu beobachten.
Sie, kaum zwanzig, errötete auch prompt, als sich Guido an sie heranpirschte, um ihr ein Glas Sekt zu reichen. Die Verbeugung mit dem Sektkelch – einfach unwiderstehlich – kannten wir alle. Die neuerlichen Vaterfreuden hatte sich unser Boss etwas kosten lassen.
Es fehlte an nichts: Kaltes und warmes Buffet mit allen Schikanen und Sekt satt. Wir, die Damen zwischen 35 und 45 lauerten darauf, wann wohl Guido mit der süßen Dagmar verschwinden würde. Gerda aus der Buchhaltung, Sabine vom Sekretariat und ich waren nicht missgünstig. Wir gönnten den beiden schon ihr Vergnügen, ließen sie aber nicht aus den Augen. Eine Disco war auch aufgebaut, und endlich sagte unser Boss, dass nun getanzt werden dürfe. Zu unser aller Überraschung forderte er Dagmar zum Tanz auf.
Danach belegte Guido Dagmar mit Beschlag. Wir achteten schon gar nicht mehr auf die beiden, weil sich nichts tat, als sie plötzlich verschwanden. Gerda und Sabine hatten es gar nicht gemerkt. Nur ich. Ich sagte den beiden nichts, entschuldigte mich nur und tat, als ginge ich zur Toilette.
Sicher sind weibliche Voyeure selten. Ich bin einer.
Nichts verschafft mir mehr Genuss als zuzusehen, wie es andere treiben. Ich sehe auch gerne Pornofilme und sitze nackt vor meinem Videorecorder mit einem Spiegel, um zu sehen, wie sich meine kleine Klitoris mit Blut füllt und dicker wird.
Natürlich darf das niemand wissen. Aber ich bin ziemlich sicher, dass Gerda und Sabine auch Pornofilme anschauen! Sie verabreden sich mindestens zweimal pro Woche, und ich weiß nicht, was die beiden dann alles zusammen machen. Naja, ist auch egal. Jeder soll sehen, wie er glücklich wird.
Dagmar und Guido haben mich jedenfalls nicht gesehen, aber ich sie! Sie standen am Aufzug und küssten sich. Guido spielte dabei an ihrem Ohr. Das muss ja so ein junges Ding völlig verrückt machen vor Sehnsucht! Ich stand hinter der Plakatsäule, auf der immer die täglichen Neuigkeiten angeschlagen werden, also völlig verdeckt und absolut sicher.
„Komm in den Lift!“ hörte ich Guido sagen. Die Tür ging auf, die beiden verschwanden darin. Ich ging die Treppe runter. Aber nein, sie waren nicht abwärts, sondern aufwärts gefahren. Doch ich hatte noch nichts versäumt. Sollten sie doch knutschen. Das interessierte mich weniger.
Ich wollte sehen, wie er in sie eindrang, wollte sehen, wie groß, wie lang, wie dick sein Ding ist. Mit geschlossenen Augen stellte ich mir vor, dass er nicht konservativen Sex mit ihr machte, sondern dass er ihre Pobacken auseinanderhielt und von hinten in ihre kleine Rosette eindrang. Phantastisch, diese Vorstellung!
Ich ging die Treppe hinauf, und mir war richtig schwindelig bei dem Gedanken, dass er ihr ein wenig weh tun könnte. Eine wunderbare Vorstellung, dass sie diese Lustschmerzen genoss!
Ich musste noch eine Etage weiter gehen, doch dann war ich sicher, dass sie es im Aufzug trieben; ich drückte den Knopf und wartete. Doch nichts passierte. Der Lift kam nicht. Er war steckengeblieben. Ich drückte mein Ohr an die Lifttür und hörte das schmatzende Geräusch der Liebe, das Rein und Raus, erst monoton, dann ekstatisch.
Endlich ein spitzer Schrei, ein maskulines Aufatmen. Mir war, als hätte ich den Orgasmus gehabt. Ich fasste unter meinen engen Rock, steckte mir den Zeigefinger in mein Loch, glitschte in meine Feuchtigkeit. Ein Hochgenuss! Die Lifttür öffnete sich, und ein glückliches Paar trat heraus.
Die zwei Verliebten kamen auf mich zu und lächelten.
„Ist Ihnen nicht gut?“ fragte mich Guido. Ich kam mir ertappt vor. Da waren diese beiden jungen Menschen, voller Glück und Befriedigung – und da stand ich, ihnen auf die Spur gekommen, und hatte ein schlechtes Gewissen.
„Nein, nein“, sagte ich, „ich glaube, es ist der Sekt. Der ist mir zu Kopf gestiegen!“
„Komm, wir machen jetzt einen Spaziergang an der frischen Luft!“ sagte Guido und hakte sich bei mir unter. Ich dachte in diesem Moment nur daran, wie er es ihr gemacht hatte.
Ob sie bereit gewesen war, ihn hinten eindringen zu lassen? Der Gedanke quälte mich. Fast hätte ich die beiden gefragt, auf welche Art sie sich geliebt haben. Wir fuhren mit dem Aufzug nach unten. Die zwei nahmen mich in die Mitte, und wir gingen ein paar Schritte ums Haus. Tief sog ich die Luft ein und roch den Duft der Liebe, seinen Samen und ihren Erguss.
Wie ich die beiden beneidete! Am liebsten hätte ich sie gefragt, ob sie es vor mir noch einmal tun könnten. Natürlich habe ich diesen Wunsch herunter geschluckt. Sie hätten es nicht verstanden – oder doch? „Was war bloß mit dem Aufzug?“ fragte ich plötzlich.
„Ach so – ja, tut mir leid. Der ist stecken geblieben!“ sagte Guido. „Ist ja schon öfter vorgekommen!“
„Ja, das war ganz komisch“, sagte dann auch Dagmar, das niedliche Wesen, „zwischen zwei Stockwerken passierte es!“
„Na, ich weiß nicht …“sagte ich schelmisch, „möglicherweise hattet ihr im Lift etwas zu erledigen?“
Die zwei drückten sich vertraut an mich, und ich fühlte mich als Eingeweihte.
„Aber sag’s niemandem!“ flüsterte mir Guido ins Ohr. Ich durfte teilhaben – und das war wichtig. Es beflügelte meine Phantasie ganz wundersam.
Meine Wunschvorstellungen überrumpelten mich – Liebe zu dritt, Liebe zum Anfassen, Gerüche, Bewegungen, einatmen, ausatmen, lecken, geleckt werden, ausgesaugt werden, unnachgiebige Härte – nicht auszudenken!
Ob ich es wagen würde, die beiden zu mir einzuladen?
„Habt ihr nicht Lust, noch einen Kaffee bei mir zu trinken?“ fragte ich. Und schon war es heraus, der Wunsch, teilzuhaben an einem Glück, das ich monatelang nicht hatte. „Du, gerne – was meinst du, Dagmar?“ kam es von Guido.
„Ja, gerne“, antwortete die Kleine. Ich fühlte mich als Partner, war froh.
„Gut, Kinder, dann lasst uns die Flatter machen!“ sagte ich, inzwischen wieder Herr meiner Sinne. „Dieser Rummel geht mir sowieso auf die Nüsse, ‚tschuldigung!“ lachte Guido.
„Ich bin es auch nicht gewohnt, ich meine solche Betriebsfeiern!“ fügte Dagmar hinzu. Fieberhaft überlegte ich, wie ich den Übergang dazu kriegen könnte, dass wir gemeinsam einen meiner Pornofilme ansehen würden.
Aber das hat sich alles von alleine entwickelt. Wir fuhren mit Guidos Auto zu mir, kamen in meine Wohnung und machten es uns gemütlich. „Ein Videogerät hast du auch – is‘ ja irre – ich hab‘ nämlich keins!“ sagte Guido begeistert.
„Wenn ihr wollt, können wir ja eine Kassette einlegen!“ sagte ich souverän.
„Ich mache uns inzwischen ein Süppchen heiß, okay?“
„Oh, super!“ sagte Guido und war nicht mehr zu bremsen. Ich verließ das Wohnzimmer, ging in die Küche, holte ein Paket tiefgefrorene Suppe aus der Truhe, stellte einen Topf auf den Herd, machte ihn wieder aus, weil ich überlegt hatte, dass die Suppe in der Mikrowelle viel schneller genießbar sein würde, und merkte bei all den Aktivitäten, wie total durcheinander ich war.
Ganz still war es in meiner Wohnung – bis auf das leise Gestöhne, das aus dem Videogerät kam. Ich stand an der Tür des Wohnzimmers und wurde Zeuge der Erotik, die sich zwischen Guido und Dagmar abspielte. Dagmar kniete auf dem Fußboden, und endlich sah ich Guidos dickes Rohr, das, wie ich meine, nicht vorn in sie eindrang, sondern hinten.
Aber Dagmars Stöhnen war nicht schmerzhaft, sondern lustvoll. Leider konnte ich nicht genau sehen, welche Öffnung er benutzte. Aber allein die Vorstellung, dass es die andere sein könnte, ließen mich Suppe und Mikrowelle völlig vergessen. Sie haben mich nicht gesehen, wissen nicht, dass ich diese voyeuristische Veranlagung habe, ahnen nichts von meinen großartigen Orgasmen in jenen Augenblicken.
Ich habe gesehen, wie sich ihre Körper verbanden, habe gehört, wie sie leise orgiastische Ausbrüche hatten, schnell, kurz, intensiv. Ich habe mir meinen Mund zugehalten, damit sie nicht hörten, wie ich stöhnte.
Die Suppe – die Mikrowelle! Sie mussten ja nicht wissen, welche Lust sie mir machten und noch heute in der Erinnerung machen. In meiner Küche war ich wieder mein eigener Herr. Selbstbewusst und sicher packte ich alles auf ein Tablett – die Suppe war gerettet. Wunderbar, wenn zwei es tun und sich völlig unbeobachtet fühlen. Als ich mit dem Tablett und all den leckeren Sachen ins Wohnzimmer kam, war die Situation entspannt.
Die beiden wussten, was sie von mir zu halten hatten, und ich war Teilhaber ihrer Erotik.
Wir haben unsere Suppe stillschweigend genossen, uns wissend angesehen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass wir irgendwann einmal, wer weiß , diese wunderbaren Dinge gemeinsam erleben werden.