Heisses Verlangen in der Regennacht

„War es verkehrt gewesen hierher zu kommen? Störe ich nicht doch zu sehr?“ Er ging hinein, schloss leise die Wohnungstür und konnte sofort diesen schwachen Hauch ihres Parfums erhaschen. Eine angebrochene Prosecco Flasche stand neben dem großen Sofa und das Licht war aus. Nur die Straßenlaternen gaben ein diffuses Licht, welches sich vielfach in den Regentropfen auf der großen Fensterscheibe brach. Verhaltene Musik erklang aus ihrem Schlafzimmer, zarte Weisen und sanfte Rhythmen melodisch vereint. Er nahm sich vor, sie nach dem Interpreten zu fragen.

Seinen Rucksack im Flur abstellend, begab er sich erst einmal nach links, in das Bad. „Zumindest ´raus aus diesen Klamotten“ war sein Gedanke. „Behalte aber lieber meine Shorts und mein T-Shirt an, will sie ja nicht überfallen.“ Beim Blick in den Spiegel wich er erschrocken zurück. „dass sie mich so hereinlässt, die Frau ist klasse.“ Schnell versuchte er, zumindest seine Haare ein wenig zu trocknen, dann verließ er das Bad, nur mit Boxershorts und T-Shirt in Richtung Wohnzimmer.
Und was er dort sah, ließ ihn frohlocken: Lange, dunkle Haare, samtweich, leicht gefächert auf dem hellen Polster des großen Sofas, saß sie mit leicht angewinkelten, schlanken Beinen vor dem Sofa. Lächelte ihn verheißungsvoll an, in der linken Hand ein halbvolles Glas und bedeutete ihm mit der rechten Hand näher zu kommen. Ihm stockte der Atem und ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper. Ein vollendetes Still-Leben im gebrochenen Licht bot sich ihm dar.

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