Gespannte Erwartung auf die Ketten der Lust

„Du kannst dich wieder anziehen!“, erlöste er mich. Ich raffte hastig meine Klamotten zusammen und drückte mir das Bündel vor den Körper, suchend sah ich mich um. „Nein, Nein“, tadelte er mich, „du ziehst dich hier an. Du solltest dich daran gewöhnen, dass du dich nicht einfach so zurückziehen kannst, wenn du es willst!“ Mich unter seinen Augen anzuziehen fiel mir schwerer als vorhin, wo ich mich entblößen musste. Schließlich wollte ich ihm nicht den Triumph gönnen, quasi fluchtartig in meine Kleider zu huschen, also musste ich ruhig und langsam machen. Dabei musste ich mich bücken und dadurch unbeabsichtigt Einblicke gewähren, die mich erschaudern ließen.

Als ich wieder korrekt angezogen war, hatte sich unser Verhältnis grundsätzlich gewandelt. Auf einen Wink hin hatte ich mich ihm offenbart. Nicht nur meinen Körper gezeigt, sondern damit auch meine unterwürfigen Neigun- gen zugegeben. Und er, was hatte mir gezeigt? – Viel! Er hatte mir gezeigt, dass er keine Geschäfte machte, keine Spiele spielte, sondern einseitige Hingabe erwartete, ja forderte. Und ich hatte gelernt, dass ich dazu gebracht werden konnte, leicht dazu gebracht werden konnte, auf solche Forderungen einzugehen. Schweigend ließ ich mich nach hause fahren.

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