Ende des Vater-Seins
Von meiner Frau weiß ich, daß meine Tochter nicht die Pille nimmt, da sie es ablehnt, sich mit Hormonen zu belasten. Das war nicht gerade eine Beruhigung für meine gemarterte Vaterseele, denn bei der Begierde der Jugend kam zu meinen Wahnvorstellungen von dem Sex meiner Tochter noch die dazu, unerwartet Opa zu werden.
Nun gut, eines Tages kam ich früh von der Arbeit nach Hause. Es war sehr schwül und ich hatte leichte Kopfschmerzen verspürt. Ich nutze ein paar Überstunden und machte mich mittags auf den Heimweg. Zu Hause angekommen legte ich im Flur meine Sachen ab und stutzte: Eigentlich sollte niemand zu Hause sein, denn meine Frau arbeitet bis um 16:00 Uhr und meine Tochter hat mindestens bis um 15:00 Schule.
Ich vernahm jedoch deutlich ein Kichern und ein tiefes Lachen, das seine Quelle im ersten Stock zu haben schien. Ein Verdacht nahm von mir Besitz. Ich schlich mich in das obere Stockwerk und lauschte an der Tür zum Zimmer meiner Tochter. Kein Zweifel: jemand war im Zimmer aber inzwischen hörte man ein wohliges Summen einer weiblichen Stimme. Was sollte ich tun? Ich mußte unbedingt wissen, was da drinnen vor sich geht.
Einfach hineinplatzen wäre gegen unsere Regeln gewesen. Unter irgendeinem Vorwand anklopfen? Ja , genau, das war’s. Bloß welcher? Bescheid sagen, daß ich früher nach Hause gekommen bin? Ich sagte nie Bescheid, wenn ich nach Hause komme. Damit hätte ich mich lächerlich gemacht. Ich kam zu keiner Lösung, aber ich mußte wissen, was in dem Zimmer geschieht.
Also entschloß ich mich, durch das Schlüsselloch zu spähen. Damit konnte ich mein Ziel erreichen, ohne mich zu offenbaren. Ich bückte mich also, stütze mich mit meinen Händen auf meinen Oberschenkeln ab und glotze mit einem Auge durch das Schlüsselloch. Was ich sah, ließ mein Herz in die Hose rutschen.