Die Praktikantin beim Frauenarzt
Nur ein unschuldiges Kind hätte nicht sofort zu sagen vermocht, was dort auf jenem Polster hingelegt werden sollte. Ist es denn verwerflich, beim Anblick eines derartigen Gestelles die Gedanken schweifen zu lassen? Sich vorzustellen, dort säße gerade eine junge hübsche Frau, die sich nackt im ‚Stuhl‘ räkelt und die Beine gespreizt und in die Höhe angewinkelt auf die beiden Polster legt, läge das so schrecklich fern?
Und so begann ich, vor mich hin zu träumen, und dies ist meine Beichte für das perverse, anstößige, abwegige und doch nicht allzu seltene Treiben in meiner Welt der Gedanken… Tief seufzte ich, da mir bewusst wurde, dass in Ermangelung meiner Wunschpatientin, die eigentlich keine hätte sein können, da ihr nichts gefehlt hätte, meine Gedanken sich unerfüllt verflüchtigen würden und doch tief im Unterbewusstsein durch stetes Drängen immer wieder ‚den Stuhl‘ schmerzhaft vor meinem geistigen Auge hätten erscheinen lassen.
Da hörte ich, wie im Nebenraum die Tür aufging. Ein wenig erschreckt ging ich die Sache untersuchen, denn wäre da mein Chef eingetreten, um meine Arbeit zu besichtigen, hätte ich mit Schwierigkeiten rechnen müssen, da noch alles unverrichteter Dinge war. Es ist schwer zu sagen, ob ich erleichtert war oder noch nervöser wurde, als ich meinen Gast sah, der keinesfalls um diese Zeit hätte da sein sollen.