Die geile Tante Susi…

Bereits wenige Tage nach meinem Besuch bei der Firma XXL kam die versprochene Post und als Inhalt ein Lehrvertrag den ich und meine Eltern nur noch unterschreiben mussten. Eine Sorge weniger „dafür eine andere mehr“ wie komme ich jeden Tag nach München? Wann muß ich morgens aus dem Haus um pünktlich zu sein und wann bin ich abends zurück? Mit meinen Kumpels mal einen saufen zu gehen konnte ich mir bei diesem Stress abschminken. Egal, der Lehrvertrag wurde unterzeichnet, denn die Konditionen waren durchaus akzeptabel und gegenüber meinen Kumpels die Lehrstellen in der Umgebung hatten verdiente ich richtig Kohle.

Am Wochenende kam Tante Susi auf Besuch zu uns. Meine Eltern erzählten nicht ohne Stolz, dass gleich mein erstes Gespräch in München zu einem Lehrvertrag geführt hatte. Allerdings der weite Weg und die Zeit die dadurch verloren geht bereitete wohl auch meinen Eltern Sorge, wie ich aus dem Gespräch heraus gehört hatte. „Sepp“ hörte ich Tante Susi sagen, „was hältst du eigentlich davon, wenn ich den Burschen zu mir nehme? Seine Ausbildungsfirma ist von meiner Wohnung gerade mal 10 Minuten entfernt und Platz hätte ich auch genug. Dann wäre er unter Aufsicht und das ist allemal besser, als in München ein Zimmer zu nehmen oder jeden Tag bis zu 5 Stunden unterwegs zu sein!“ Du durchtriebenes Luder dachte ich bei mir und freute mich gleichzeitig über ihr Angebot. „Und was würde das Zimmer bei dir dann kosten? Denn essen und waschen muß ja auch bezahlt werden?“ „Da mach dir mal keine Gedanken Sepp“ sagte sie zu Papa, „er verdient ja auch etwas und wird dann eben etwas abgeben müssen. Mussten wir doch früher auch „oder nicht“? „Da hast du auch wieder Recht und mir ist es lieber er ist bei dir, als bei fremden Leuten“. Ich dachte ich traue meinen Ohren nicht! Zu Hause war ich nach der Schule immer der Knecht und musste jeden Scheiß machen und jetzt gibt mich der alte ohne Wiederrede an seine Schwester ab.

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