Der Erotikroman für Sexliebhaber
XI.
Ein halbes Jahr später hatte ich mich schon gut in meinem neuen Job eingelebt. Das Geschäft blühte ohne Probleme, und von Zeit zu Zeit genoss ich ausgiebig den angenehmen Nebeneffekt meines Aufgabenbereichs. Meine Schlafstörungen waren wie weggeblasen, und innerlich war ich Doc Murdoch für seinen Rat hoch dankbar.
Doch einige Dinge hatten sich zwischenzeitlich geändert: Sir Lionel war vor einem Monat gestorben. In seinem letzten Willen hatte er darum gebeten, in dem kleinen Dorffriedhof nahe seinem Geburtshaus in England begraben zu werden. Sylvia, Mitchell und ich wohnten seinem stillen Begräbnis bei. Sogar im Tod war er noch der noble, bescheidene Mann geblieben, den wir alle zu respektieren gelernt hatten.
Als wir in die Staaten zurückkehrten, hatte uns Sir Lionels ehemaliger Anwalt zur Testamentseröffnung zusammengerufen. Es stellte sich heraus, dass der Verschiedene mehrfacher Millionär war, und er besaß keinerlei Angehörige mehr. Daher konnte er nach Belieben über den Verbleib seines Vermögens entscheiden. Und er war großzügig: Etwa zwei Millionen flossen in eine Stiftung ein, die sein Landhaus in England in ein Museum umwandeln sollte, und das Haus selbst ging an die Königliche Verwaltungsgesellschaft für die Erhaltung von Kulturgütern.
Eine weitere Million ging an ein Labor für Krebsforschung, was nur zu verständlich war. Jedes der Mädchen in seinem Club erbte ein hübsches Sümmchen, und auch einige ehemalige Angestellte wurden für ihre Treue belohnt. Unserem Türsteher, den ich „Onkel Tom“ genannt hatte, fiel die Wohnung im Westflügel zu, die er gegenwärtig zur Miete bewohnte. Mitchell erbte die Club-Bar, die er vorher nur gepachtet hatte, und dazu wurde ihm noch ein ansehnliches Päckchen Schulden erlassen: Sir Lionel hatte ihn seinerzeit buchstäblich aus den Fängen eines Kredithais der Mafia freigekauft.
Der überraschendste Teil des Testaments folgte zuletzt: Sylvia erbte den gesamten Südflügel, und ich wurde stolzer Besitzer der restlichen 51% der Geschäftsanteile, ausgenommen des Südflügels, Mitchells Bar und der Wohnung von Onkel Tom. Doch das Erbe war an einige Bedingungen geknüpft, die einzuhalten wir schwören mussten: Erstens waren Sylvia und ich zur Zusammenarbeit verpflichtet, solange wir unsere jeweiligen Clubs führten. Zweitens: Falls einer von uns oder beide uns aus dem Geschäft zurückzogen, mussten wir sicherstellen, dass der neue Besitzer ebenfalls durch Eid zur Einhaltung der Clubregeln und der Nachlassbedingungen verpflichtet wurde. Drittens: Keine Mafiosi durften Zugang zum Club erhalten, und ein Verkauf an die „Ehrenwerte Gesellschaft“ würde mit einem sofortigen Verlust des Erbes geahndet werden; alle Erlöse sollten in diesem Fall an eine karitative Organisation fließen.
Und viertens musste ich noch einen weiteren Eid schwören, allen Instruktionen eines versiegelten Umschlags zu befolgen, den mir der Notar aushändigte. Ich las diesen Brief, als ich wieder in meiner Wohnung war:
„Lieber Freund,
schade, dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Doch ich glaube, dass Sie sich meines Vertrauens würdig erweisen und die Tradition dieses Clubs aufrecht erhalten werden.
Ich wünsche nicht, dass meine Privaträume im Club leer stehen und nur verstauben. Ziehen Sie dort ein und erfüllen Sie sie wieder mit Leben.
Bewahren Sie alle Geheimnisse, so wie wir es besprochen haben. Falls Sie den Club eines Tages verkaufen, vernichten Sie den Überwachungsraum vollständig. Das lässt sich mit einem simplen Knopfdruck auf einen verborgenen Schalter bewerkstelligen, der sich hinter der Wandverkleidung befindet. Ein genauer Plan hierzu befindet sich im Anhang zu diesem Schreiben. Ich würde es längst selbst getan haben, aber meine Gefangenschaft in diesem verdammten Krankenhaus ließ das nicht zu.
Nehmen Sie alle erforderlichen Veränderungen im Club vor, damit das Geschäft gut weiterläuft, behandeln Sie die Mädchen ordentlich, und achten Sie gut darauf, wem Sie Zutritt zum Club gewähren. Ich weiß, dass Sie das schaffen werden. Vernachlässigen Sie dabei aber nicht Ihr eigenes Vergnügen, das ist ein wichtiger Bestandteil Ihrer Aufgabe. Halten Sie die Ohren steif!
Hochachtungsvoll
Lionel“
Die letzten Worte des alten Herrn bewegten mich tief, und an diesem Abend ging ich zum ersten Mal seit langem wieder in die Kirche, um für seine Seele zu beten. Am nächsten Morgen erfüllte ich Sir Lionels ersten Wunsch und zog in seine Gemächer ein. Einige der Mädchen brachten mir frische Blumen, und schon bald fühlte ich mich dort sehr wohl.
Die Zeit verging wie im Flug. Es gab so viel zu tun: Einstellungsgespräche mit neuen Mädchen mussten geführt und neue Gäste mussten genehmigt werden, Reparaturarbeiten und Renovierungen standen an, die nur von den vertrauenswürdigsten Handwerkern ausgeführt werden durften. Und natürlich mussten die Kontakte zu den Hotelbars und Sexshops gepflegt werden.
Eines Tages besuchte ich eines der größten Sexshops der Stadt. Der Inhaber war ein ziemlich fetter, dunkelhäutiger Transvestit, der sich „Juicy Lucy“ nannte. Als ich ein wenig in seinem Laden herumstöberte, fiel mir auf, dass sich ein wachsender Anteil der Magazine und Videos mit dem Thema Kitzeln befasste. Lucy beobachtete mich und grinste: „Das gefällt dir wohl, Süßer?“ Ich drehte mich um und sah ihm direkt in die Augen. „Das geht dich ja wohl nichts an, oder? Aber ernsthaft: verkaufst du eigentlich viel von diesem Zeug?“ – „M-hm,“ nickte er zustimmend und fügte mit seiner Kastratenstimme hinzu: „Wir kriegen immer mehr davon rein, und die Leute kaufen wie verrückt. Bietet ihr diese – ahem – Spielart auch in eurem Club an? Ich kenne da einige Stammkunden, die wirklich darauf stehen.“ Meine Brauen hoben sich interessiert: „Tatsächlich? Nun, wenn du sie die für okay hältst, kannst du sie uns schon schicken. Wir bieten für jeden Geschmack etwas an, und wir haben sogar spezielle Einrichtungen für Kitzeln.“ Lucy nickte. „Die übliche Prämie?“ fragte er, und ich stimmte zu: „Unter den üblichen Bedingungen, ja.“
Ich blätterte in einem der Fetisch-Magazine herum. Die meisten Anzeigen enthielten das Übliche: SM, Einläufe und so weiter. Doch eine der Anzeigen erweckte sofort meine Aufmerksamkeit:
“ Pleasure Paradise Club
Langweiliges Sexualleben? Unerfüllte Fetisch-Wünsche? Besuchen Sie uns, und Sie werden den Namen unseres Clubs verstehen!
Lassen Sie sich von unseren tollen Mädchen verwöhnen! Wir verfügen über spezielle Ausrüstung und sorgfältig geschulte Mädchen für Fußfetischismus, Kitzeln und sanfte Bondage-Spiele. Auch für weibliche Gäste! …“
Als Adresse war ein Motel in einem anderen Teil von Nevada angegeben. Ich war schockiert! So etwa müsste eine Anzeige für MEINEN Club aussehen! Plötzlich bemerkte ich, dass mir Lucy über die Schulter sah und anmerkte: „Na, habt ihr etwa Konkurrenz bekommen, mein Süßer?“ Ich sah ihn strafend an, kaufte aber dann doch das Magazin. Ich musste einfach herausfinden, wer oder was dahinter steckte!
Wieder zurück im Club suchte ich sofort Sylvia auf und zeigte ihr die Anzeige. Sie meinte dazu: „Es scheint, wir haben die Öffentlichkeitsarbeit vernachlässigt. Aber sehen Sie das mal so: Wie sollen wir denn die neuen Mitglieder überprüfen, wenn wir Anzeigenwerbung schalten?“ Natürlich hatte sie recht. Wir wollten nicht Hinz und Kunz als Kunden, daher waren wir auf Mundpropaganda angewiesen.
Aber ich sah auch das enorme Geschäftspotential, das uns (und unseren Bankkonten) dadurch entging. Wir mussten irgendwie einen Weg finden, einen größeren Anteil dieses Marktes an uns zu binden, und nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen: Kitzeln war meine eigene Leidenschaft, daher wollte ich mehr Gleichgesinnte anziehen.
Sylvia schlug vor: „Warum fahren Sie nicht für ein paar Tage dorthin und testen diesen Club? Sie sind der Experte auf diesem Gebiet, und sie könnten herausfinden, was die Versprechen dieses Clubs wirklich wert sind. Wenn nur die Hälfte davon stimmt, gucken Sie sich die besten Ideen dort ab und führen sie hier ein, oder kaufen Sie meinetwegen den ganzen Laden, wenn Sie ihn für gut befinden. Wir könnten ja eine Filiale eröffnen.“
Natürlich, das war die perfekte Lösung! Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer aus der Anzeige.
Am folgenden Nachmittag befand ich mich bereits auf dem Highway, unterwegs zum Pleasure Paradise Club. Und ich freute mich schon auf ein sehr interessantes Geschäftstreffen am gleichen Abend…
XII.
Der Weg war ganz schön weit. Nie zuvor hatte ich mir überlegt, wie groß Nevada tatsächlich war. Das Motel fand ich auf Anhieb, da man mir die genaue Route am Telefon beschrieben hatte. Es lag außer Sicht- und Hörweite der eigentlichen Stadt, in einem abseits gelegenen Seitental. Der Begriff Motel war eine absolute Untertreibung: Es sah eher wie ein wirklich teurer Country Club aus, mit eigenem Reitstall, Tennisplätzen, einem Golfplatz und einem großzügig dimensionierten Swimmingpool.
Ich checkte an der Rezeption ein. Meine Reservierung lag vor, und die hübsche Brünette, die mich willkommen hieß, fragte mich, wer mir diesen Club empfohlen hatte. Ich zog die Anzeige vor, die ich aus dem Fetischmagazin ausgeschnitten hatte, und die Augenbrauen der Empfangsdame hoben sich: „Oh, dann sind Sie der Erste, der auf unsere neue Anzeigenkampagne reagiert hat. Da war ein Experiment, wissen Sie, denn bisher haben wir nur mit persönlichen Empfehlungen geworben.“ Sie bat mich um meinen Ausweis und eine Kreditkarte, und ich erinnerte mich unwillkürlich an meine erste Begegnung mit Mitchell. Genau wie er erklärte mir das Mädchen zuerst die Hausregeln, die ganz ähnlich wie die im Supersonic Club lauteten.
Ein Page brachte mich aufs Zimmer. Es war ziemlich groß, und die Einrichtung wies einen exquisiten, teuren Geschmack aus. Als Erstes machte ich mich ein wenig frisch und zog mich um, dann ging ich an die Bar hinunter, wo der Manager bereits auf mich wartete.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte ich eher eine ältere Puffmutter erwartet. Zu meiner Überraschung begrüßte mich ein junger Manager im dreiteiligen Anzug: „Willkommen im Pleasure Paradise Club. Ich hoffe, dass Sie mit Ihrem Zimmer zufrieden sind?“ Wir gaben uns die Hand, und ich bestätigte, dass alles in Ordnung wäre. Er lud mich auf einen Cocktail ein, und wir plauderten eine Weile belanglos. Als er fühlte, dass ich allmählich etwas lockerer wurde, fragte er mich ganz direkt:
“ Also, Sie kamen aufgrund unserer Anzeige auf uns. Darf ich mich nach Ihren speziellen Wünschen erkundigen?“ Während meiner Zeit im Supersonic Club hatte ich meine ursprüngliche Schüchternheit bei diesem Thema abgelegt. „Ich stehe auf Kitzeln, und als ich Ihre Anzeige sah, wunderte ich mich zunächst, dass jemand diese Spielart so offen anbietet. Offen gesagt kann ich es kaum erwarten, mehr über Ihre angepriesene Spezialausstattung und über Ihre Mädchen zu erfahren!“ Meine Ungeduld brachte ihn zum Lächeln, doch er winkte eine Frau herbei, die soeben die Bar betrat. „Darf ich Ihnen vorstellen: Das ist Monica, unsere Guest Relation Managerin, oder zu deutsch Kundenbetreuerin. Sie wird Sie herumführen und Ihnen alles zeigen.“ Monica war eine atemberaubende lateinamerikanische Schönheit Anfang Dreißig. Nachdem wir die üblichen Floskeln ausgetauscht hatten, lud sie mich ein, ihr zu folgen.
Zunächst zeigte sie mir die üblichen Annehmlichkeiten eines gutgeführten Country-Clubs. Es gab Luxus-Suiten mit riesigen Himmelbetten, andere mit eigenem Pool im Zimmer und so weiter. Eigentlich war ich ein wenig enttäuscht, denn bisher hatte ich noch nichts gesehen, das den Spezial-Suiten meines eigenen Club auch nur nahe gekommen wäre. Doch dann gingen wir in das Kellergeschoss, wo sich die interessanteren Räumlichkeiten befanden. Es gab nicht weniger als zehn Verliese, schalldicht und mit allen möglichen Fessel-Utensilien ausgestattet. Den Sinn einiger Geräte konnte ich nicht enträtseln, doch ich hob mir die Fragen für später auf.
Monica lächelte mir zu: „Haben Sie schon einen Raum gefunden, der Ihrem Geschmack entspricht?“ Ganz offen sagte ich ihr, dass derartige Folterkammern nichts neues für mich waren. „Oh, wir sind schon ein wenig verwöhnt, nicht wahr?“ fragte sie ironisch. „Dann zeige ich Ihnen jetzt die wirklichen Knüller. Sie haben sicherlich schon etwas von Cybersex gehört, nehme ich an?“ Sie schloss eine Türe auf und schaltete das Licht darin an. In der Mitte des Raums stand ein bequemer Stuhl und ein PC, daneben lag ein Helm für virtuelle Realität und dazu passende Handschuhe.
Monica klärte mich auf: „Ich denke, Sie wissen, wie Virtuelle Realität im Prinzip funktioniert. Cybersex ist nichts Neues mehr, doch wir haben unsere Anlage den speziellen Wünschen angepasst. Mit Hilfe dieses Computers können Sie ihre eigene Traumfrau erschaffen und kitzeln. Ferner bietet das Programm mehrere verschiedene Szenarien, in denen das Kitzeln erfolgen kann. Doch der eigentliche Knüller ist: Wir verfügen über eine riesige Auswahl an weiblichen Prominenten im Computer. Sagen Sie ehrlich, träumen Sie nicht von einer Schauspielerin, die Sie gerne einmal kitzeln würden?“ Oh Mann, das eröffnete ungeahnte Möglichkeiten! Hundert Namen gingen mir in diesem Moment durch den Kopf.
Meine Begleiterin lächelte, als sie meine verdutzte Reaktion bemerkte, und sie wartete geduldig, bis ich meine Auswahl ein wenig eingegrenzt hatte. „Haben Sie auch Heather Locklear?“ Sie nickte. „Das ist sogar eine der Lieblingsstars unserer Kunden. Tippen Sie einfach den Namen ein und wählen Sie ein Szenario aus.“ Der Einfachheit halber wählte ich „Rückenlage auf dem Bett mit gespreizt gefesselten Armen und Beinen“. Dann setzte ich mir den Helm auf, zog die Handschuhe an und startete das Programm.
Der 3D-Schirm vor meinen Augen wurde hell, und da lag auch schon die bezaubernde Schauspielerin, nackt an ein Bett gefesselt und wartete darauf, von mir gekitzelt zu werden. Die virtuelle Heather bat mich sogar, sanft mit ihr umzugehen, und zwar mit ihrer Originalstimme! Ich trat neben sie und streckte meine Hände nach ihr aus. Gleichzeitig sah ich meine Hände auf dem Bildschirm, und sobald ich ihre Rippen berührte, begann sie heftig zu lachen und zu zappeln. Dann wurde der Schirm wieder schwarz, denn Monica hatte das Programm beendet. „Das war nur als Appetithappen gedacht. Wenn Sie mehr davon wollen, müssen Sie dafür zahlen. In jedem Zimmer gibt es einen Anschluss für dieses System, Sie müssen dann lediglich den Helm und die Handschuhe mieten.“ Ich war sprachlos.
„Wie haben Sie eigentlich diese Stars dazu gebrach, mit Ihnen zusammenzuarbeiten?“ Monica zuckte mit den Achseln: „Eine Zusammenarbeit war gar nicht erforderlich. Wir haben den Computer lediglich mit ein paar Agenturfotos gefüttert und dazu die Reaktionen eines beliebigen kitzligen Mädchens eingegeben. Denken Sie daran: Der Computer erschafft nur eine virtuelle Realität. Alles, was wir tun mussten, war die Bewegungen und Reaktionen des gekitzelten Mädchens auf die eingescannten Starfotos zu projizieren. Wo immer es möglich war, haben wir auch die Originalstimmen verwendet, und manchmal sogar ihr echtes Lachen.“
„Da ist wirklich faszinierend,“ stimmte ich zu. „Sagen Sie mal, will dann irgend jemand noch ein echtes Mädchen kitzeln, wenn man doch solche Stars à la carte aussuchen kann?“ – „Doch, natürlich. So großartig diese Illusion auch ist, sie wird dennoch von der Realität übertroffen. Man kann diese virtuellen Stars zwar mit den Händen berühren und kitzeln, doch es gibt dabei keinen Hautkontakt. Und man kann sie nicht dazu bringen, zurück zu kitzeln, was oft bedauert wird.“
Wir verließen den Raum wieder und erklommen die Stufen hinauf zur Rezeption. Gleich neben der Lobby-Bar wies mich Monica auf ein Geschäft hin. Das Schild über dem Eingang zeigte „Ye Olde Tickling Shoppe“ (der alte Kitzelladen), und wir gingen hinein. Hunderte von Videos zu den Themen Kitzeln und Fußfetischismus gab es dort zu kaufen oder auszuleihen. Ein Regal enthielt eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Federn, Pinseln und anderen Kitzel-Utensilien. Sogar T-Shirts und Kaffeetassen mit Kitzel-Sprüchen gab es. Dieses Unternehmen zeigte deutlich, was man unter „Marketing-Strategie“ verstand.
Die Hausbesichtigung endete in diesem Laden. Monica gab mir noch den Rat, mal die Videotext-Seiten in meinem Zimmer aufzurufen; dort könnte ich mehr über die Mädchen des Hauses erfahren, und auch über die Auswahl an Videos, die virtuellen Stars und so weiter. Bevor sie ging, lud sie mich noch zur „Happy Hour“ am nächsten Tag ein, zwischen elf und zwölf Uhr Mittag. Dort würde mich noch eine kleine Überraschung erwarten.
Diese Besichtigung hatte nicht nur meinen Appetit geweckt, es hatte mich auch durstig gemacht. Also bestellte ich mir ein Bier an der Lobby-Bar und ließ meine Gedanken wandern. Nun, was sollte ich mir zum Beispiel für den Abend vornehmen? Diese Virtual Reality Sache hatte mich gewaltig erregt, also beschloss ich, noch ein paar Filmstars zu kitzeln.
Sobald ich wieder in meinem Zimmer war, schaltete ich den Fernseher ein und rief die Videotext-Seiten auf, um die Instruktionen für die Miete der entsprechenden Ausrüstung nachzulesen. Es ging ganz einfach: man musste nur die Schlüsselkarte des Zimmers ein den Schlitz neben dem Hotelsafe stecken. Darin befanden sich der Helm und die Handschuhe für die Virtual Reality, man brauchte sie nur noch in den PC des Zimmers einzustöpseln. Als nächstes las ich mir die Liste der verfügbaren Stars durch. Marilyn Monroe war natürlich dabei. Barbara Streisand, Bette Middler und Raquel Welch für die ältere Generation. Alle drei „Engel für Charlie“ aus der Fernsehserie, Namen aus „Beverly Hills, CA 90210“ und Christina Applegate (Kelly aus der Serie mit Al Bundy). Britney Spears, Whitney Houston und Madonna aus der Musikbranche. Jodie Foster, Michelle Pfeiffer und Julia Roberts für den etwas gehobenen Geschmack, und viele, viele mehr. Sogar Stars von früher gab es auf der Liste: Audrey Hepburn, Ingrid Berman, Betty Page… Mann, was für eine Auswahl! Ich wusste gar nicht, wo ich beginnen sollte. Also beschloss ich, meine vorhin unterbrochene Sitzung mit Heather Locklear fortzusetzen. Ich verpasste ihr eine gehörige Portion Kitzeln, sobald ich in die virtuelle Welt eingetaucht war. Doch die Nachteile des Systems wurden mir schnell bewusst: Meine Erregung stieg ständig, doch ich konnte nichts zur Befriedigung meiner Lust tun. Nicht einmal onanieren konnte ich, wegen der verdammten elektrischen Handschuhe. Der alte Song von den Rolling Stones fiel mir spontan ein: „I can get no satisfaction!“
Also brach ich das Programm ab und ging erst einmal zum Abendessen im Hotelrestaurant. Das Steak schmeckte vorzüglich, und das enthaltene Protein aktivierte auch meine kleinen grauen Zellen: Natürlich, das war die Lösung! Ich brauchte mir doch nur eines der Mädchen aus dem Club ins Zimmer holen, um mir bei meiner virtuellen Kitzel-Sitzung zu assistieren. Mit ihrem Mund und ihren Händen konnte sie mir die erforderliche körperliche Stimulation geben, die mir die virtuellen Stars versagten.
An der Rezeption erkundigte ich mich, wie man am besten ein passendes Mädchen kontaktierte. Die Rezeptionistin händigte mir ein Album mit Fotos der Mädchen aus und sagte: „So ein Album befindet ich auch in der Schreibtischschublade Ihres Zimmers. Im Videotext wird eine Liste aller unserer Mädchen angezeigt, und die gerade verfügbaren Damen sind durch ein blinkendes Sternchen hinter dem Namen gekennzeichnet. Im Album finden Sie auch die Haustelefonnummer jedes Mädchens, und so können Sie sie auf ihr Zimmer einladen.“
Ich befolgte ihren Rat und wählte aus dem Album ein Mädchen aus, das mir zusagte. Der Videotext verriet mir, dass sie frei war, und ich rief sie an. Schon nach wenigen Minuten kam sie zu mir aufs Zimmer. Ich erklärte ihr, was ich von ihr wollte, entlöhnte sie grußzügig, und wir zogen uns beide aus.
Dieses Mal nahm ich mir Whitney Houston vor. Diese dunkle Schönheit hatte es mir schon seit langem angetan, und ihr Körper war einfach perfekt. Während meine Finger genüsslich über ihre superkitzlige Haut wanderten, spürte ich, wie das Mädchen meinen Lümmel verwöhnte; es fühlte sich toll an. Besonders ihr Zungenspiel machte mich heiß, und machmal vergaß ich dabei, Whitney zu kitzeln. Viel zu früh für meinen Geschmack spritzte ich mit einem Urschrei ab. Das Mädchen half mir beim Abnehmen von Helm und Handschuhen, gab mir noch einen Gute-Nacht-Kuss und ging. Ich hatte einen langen und ereignisreichen Tag hinter mir, und so schlief ich ziemlich schnell ein.