Bezahlter Exhibitionismus

lch werde manchmal schrecklich nervös, nachdem das Startzeichen gegeben wurde. Wenn ich mir Geoff so anschaue, sein furchtbar gespanntes, blasses Gesicht, naja, er ist auch ziemlich nervös und angespannt. Auf der Eisenbahnfahrt aus der Stadt heraus hatten wir es immer und immer wieder beredet, aber Geoff kam stets auf das eine Argument zurück, das uns überhaupt erst veranlaßt hatte, uns auf diese Abmachung einzulassen: »Zu Hause treiben wir es ja auch andauernd, warum sollen wir uns dafür nicht mal bezahlen lassen.« Ja, warum nicht? Aber würde sich dadurch nicht alles ändern? Würde es nicht merkwürdig sein, wenn jemand uns zuschaute, uns filmte, uns anfeuerte? Nun ja, vielleicht…

Aber da ist noch die quälende Tatsache, dasswir in Asien sind und pleite und wir genügend Kohle für unsere Weltreise zusammenkratzen müssen… Wir brauchten das Geld, und Kikushi wird uns gut bezahlen. Ich hatte ihn bereits einmal allein getroffen. Kimusha, der schwarze ugandische Geschäftsleiter der Bar, in der ich arbeite, hatte mich an ihn vermittelt: „Berühmter japanischer Künstler“, hatte er gesagt. »Sehr angesehen, Vicky. Er braucht auslandische Frauen als Aktmodelle, du bist da vielleicht ganz gut…“ „Okay, für hundert Dollar pro Bild wurde ich schon meine Titten zeigen und stillsitzen.“ Doch Kikushi verlangte einige ziemlich pornographische Einstellungen, also schaltete ich schnell – ich trieb meinen Preis hoch. Ich mußte auch sichergehen, dasser mich nicht anfasste. lch könnte dabei nicht einmal sagen, ob er es überhaupt gewollt hätte; er war nicht sehr direkt, aber ich wollte eben sichergehen.

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