Beim Friseur

Mein Blick folgte ihr. Niemand nahm von uns Notiz. Außer uns beiden, wir sahen uns ganz genau. Langsam stand ich auf, warf fast noch eine Flasche Spray um und ging ein paar Schritte zurück. Sie folgte mir. Ich nahm mir den weißen Umhang ab. Sie half mir dabei, trat ganz dicht an mich heran. Ihr Gesicht war dicht vor dem meinen, ihr Atem streifte meine Haut. Sekundenlang verharrten wir. Ihr Oberkörper drückte sich an mich. Es war diese Berührung, die zwischen uns alles klar machte. Ich konnte einfach nicht widerstehen, ergriff ihre Hand. Ich hörte noch das helle klirren der Schere auf dem Boden, dann zog ich sie zu mir heran. Ich hörte gar nicht, das die anderen Rasierer und Scheren verstummten.

Wir sahen uns nur an, meine Beine zitterten. Ich räusperte mich, meine Stimme klang rau als ich mich bedankte und in Richtung Kasse ging. Ganz kurz nur sah ich zu den zwei anderen Damen. Ich sah ihre Blicke, ich sah, wie sie verharrten und uns ansehen. Sie sah nicht einmal zur Seite sonder kam mir nach, zur Kasse. Im Durchgang hielt sie mich am Hemd zurück. Ich sah sie an. Fest drückte sie sich an mich. In meinem Rücken spürte ich die Kälte der Mauer. Dicht war sie vor mir. Ihr Blick vergewisserte sich, dann pressten sich ihre Lippen auf meinen Mund. Ihr Kuss war heiß, hungrig und verlangte nach mehr.

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