Am Pranger – Marthas Schicksal

„Und du? Was hast du getan, mein Kind, welche sündigen Gedanken kam dir bei seinem Anblick? Sprich!“, raunte der Priester.

„Keine, wirklich. Ich zitterte nur ein wenig. Ich kannte diesen Blick und hatte ihn schon des Öfteren gesehen. Er wollte eine Sünde begehn.“

„Du meinst, du hast ihn in Versuchung geführt?“

„Nein, ich wollte ja nicht. Er kam plötzlich zu mir und packte mich an den Hüften. Ich hab mich gewehrt, hab ihm gesagt, dass er mich in Ruhe lassen sollte.“ Ihre Stimme klang verzweifelt. Der Vorwurf des Priesters haftete hart an dem jungen Mädchen. Sie fühlte sich unschuldig und zugleich doch schuldig.

„Trotzdem hast du den Mann verführt, so wie die Schlange im Paradies, du bist eine Sünderin.“ Die Worte des Priesters ließen ihr die Tränen in die Augen fahren.

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