Die Sekretärin und die Internet-Bekanntschaft
Ich kann die Leute voll verstehen; schließlich läuft man ja nicht jeden Tag mit so einer Frau durch die Stadt, wenn auch die Wahrscheinlichkeit, so wie mein Schwanz auch, am steigen ist, dass es öfters mal passieren könnte. Die Kneipe ist unten in einem alten Gewölbekeller. Es gibt hier einige Kneipen, die unten im Keller sind, aber diese hier zeichnet sich durch eine besondere Gemütlichkeit aus, die zum kleinen Teil von den hübschen Bedienungen hier kommt, zum großen Teil jedoch von den Kacheln an der Wand herrührt. Die Kacheln sind alle unterschiedlich bemalt oder mit Sprüchen beschrieben.
Auf allen Tischen stehen Kerzen. Als wir die Wendeltreppe hinuntersteigen, habe ich das Gefühl, als ob die Gespräche an den Tischen kurz verstummen und alle uns anschauen würden. Dies ist aber sicher nur eine Einbildung. Aus irgendeinem mir völlig unklarem Grund erwischen wir sogar einen freien Tisch im hinteren Teil, wo wir ungestörter sind. Wir setzen uns; ich bestelle einen Apfelsaft und Silvia Orangensaft. Wir beginnen uns gegenseitig von einander zu erzählen. Ich erfahre von ihr, dass sie seit einem halben Jahr keinen Freund mehr habe, was ich nicht verstehen kann.
Sie meint, dass sie von den interessanten Männern selten angesprochen wird, weil entweder die schon in festen Händen sind oder diese wahrscheinlich Angst haben, Körbe zu bekommen; die einzigen, die sich trauen wären so Bauerntrottel, bei denen sie kein Interesse habe. Ich gestehe ihr, dass ich sie schon öfters beobachtet hatte, aber mich nie getraut hätte, sie jemals anzusprechen. – Das habe ich gemerkt, deshalb habe ich dann, als ich Dich so gesehen habe, die Initiative übernommen. – Worüber ich nicht böse bin. Wir küssen uns wieder lange und intensiv.