Meine Karriere – die Pornoaufnahmen

Statt einer großen Fete mit Kumpels gab es nur ein kleines Familientreffen. Tanten, Onkels, mein geschiedener Vater, Omas, Opas versammelten sich um den Wohnzimmertisch, spachtelten sich die Hucke voll und verschwanden wieder. Ich weiß nicht, wer denen erzählt hatte, dass ich kein Geld brauchen würde. Jedenfalls fand sich nicht ein Euro in den Päckchen. Dafür jede Menge Röcke, Sweatshirts, zwei Uhren, Ohrstecker, CDs mit absolut schrägem Zeug und so weiter.
In meinem Zimmer fiel mir schließlich das Geschenk der Neumanns ein. Ich holte es unter dem Bett hervor. Zu oberst lag eine Karte:
„Lieber Engel in der Not, jetzt bist du erwachsen. Bleib so offen und neugierig für alles im Leben, wie du bisher warst.“
Beide hatten unterschrieben.
Ich fetzte die Verpackung auseinander. Woow – die gesamte Kollektion des letzten Fotoshootings. Seidene Bodys, BHs, Slips. In allen Farben und genau in meiner Größe. Den Abend verbrachte ich mit einer höchst privaten Wäscheschau.

Zwei Frauen

Die Ferien waren vorbei, und damit begann auch ein neues Schuljahr. Neue Fächer, neue Lehrer und neue Klassenräume. Ich war vollauf damit beschäftigt alles unter einen Hut zu bekommen. In die Fahrschule mußte ich ja auch noch.
Auf die Frage des Fahrlehrers, wann ich denn mit den praktischen Stunden beginnen wolle, gab ich nur eine ausweichende Antwort, da ich zur Zeit ja kein Geld dafür hatte. Alles hing an den Neumanns! Ich ging an deren Haus vorbei, sah aber kein Licht. Ich versuchte es telefonisch – vergebens, sie waren wohl noch nicht zurück. Völlig pleite – ein paar Euro bekam ich noch von Mutter, aber lange würde das nicht reichen. Kein Kino, CDs, neue Klamotten mehr. Das war bitter.

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