Mein Debut als Hure
Schüchtern trat ich in das Etablissement ein. Sie ging voraus in einen Raum, der fast wie ein Wohnzimmer eingerichtet war. Dann bot sie mir einen Platz an, während sie sich in einen bequemen Ohrensessel setzte. Ich setzte mich so weit auf die Kante des Sofas, dass ich fast runtergerutscht wäre. Hatte ich sie eigentlich noch alle? Was tat ich hier? Ich saß hier einer Frau gegenüber, die wahrscheinlich die Puffmutter war!
„So,“ und sie beugte sich vor und lächelte mich freundlich an, “ was treibt sie zu uns in dieses illustre Haus?“ Es dauerte etwa eine halbe Stunde, da hatte ich mir selbst umständlich alles aus der Nase gepuhlt. Nun wusste sie – sie hieß übrigens Marlene, wir duzten uns schon! – dass ich seit langer Zeit davon träumte, es mal für Geld zu machen. Auf den Straßenstrich hatte ich mich, nicht zuletzt wegen der harten Konkurrenzkämpfe, aber auch wegen der schmuddeligen Freier nicht getraut. Ich wollte ja schon einen netten Kerl haben, der mich für meine Dienste entlohnte.