Maria
„Entschuldigen Sie, seit ich Sie gesehen habe, macht mein Kreislauf Probleme. Ich habe mich in Sie verliebt, auf den ersten Blick. Ich muß jetzt entweder mit Ihnen sprechen oder …“ zögerte ich. „Oder?“, kam es interessiert zurück. „Oder ich muß das Lokal verlassen, was ich sehr bedauern würde. Ich möchte Ihnen nicht näher treten, als Sie es mir erlauben.“
Kurz überlegend, sagte sie schlagfertig:“Das ist ja schlimm mit Ihnen. Angesichts Ihrer Kreislaufprobleme kann ich Sie doch nicht auf die Straße lassen. Mein Dienst geht noch bis 22 Uhr, dann habe ich Zeit für Sie. OK?“
Ich war glücklich und willigte sofort ein. Wir schauten uns länger in die Augen,und während sie wegging, hatte ich den Eindruck, daß sie erregt war. Indem ich abwechselnd Kaffee und Whiskey bei ihr bestellte, hatte ich öfters Gelegenheit, sie zu sprechen. Allmählich kamen wir uns näher. Dann schlug ich vor, doch das blöde „Sie“ einfach wegzulassen. „Ich heiße Wolfgang“, bot ich ihr an. Ich fühlte mich unsicher und hatte Angst vor einer übereilten Aufdringlichkeit, die unsere erste zarte Sympathie kaputtmachen könnte. Aber meine Abgebetete war da nicht so empfindlich: „Wenn es dein Kreislauf zuläßt, ich bin die Maria, Wolfgang“.