Der unbekannte Lover
Der See hat hier im Laufe der Woche deutlich an Wärme zugelegt, wie ich feststelle. Ich bin gewiss schon an die zweihundert Meter geschwommen, noch immer empfinde ich die erfrischende Nässe, nicht als kalt. Ich bin dem Ziel schon näher als dem Ufer, wo mein Handtuch einsam und verlassen auf mich wartet. Die Lust, nackt durch den See zu schwimmen, das süße Pärchen samt meinem Traumprinzen ausfindig zu machen und mich mit ihnen zu vergnügen, treibt mich an. Meine Züge werden schneller und kräftiger.
Einigermassen erschöpft, gewiss einen halben Liter unfreiwillig geschluckten Wassers später, kämpfe ich mich ans Ufer und setze mich an einem sonnigen Plätzchen auf einen gefällten Baumstamm, um mich von dem glühenden Ball am Himmel aufwärmen zu lassen. Das kühle Nass, das von meinem Haar auf meinen Oberkörper tropft, von dort über meine entblößten Brüste rinnt, sich an den Nippeln sammelt und in großen, schweren Tropfen auf meine Oberschenkel kullert, jagt mir einen kühlen Schauer über den Rücken. Zudem bin ich nervös.
‚Was wird mich erwarten? Werde ich die jungen Wilden bald finden? Und was wäre, wenn ich mein Höschen nicht zurück bekäme? Ich müsste den langen Rückweg quer durch den See noch einmal auf mich nehmen. Schaffe ich das? Immerhin war die eine Strecke schon äußerst anstrengend. Nicht umsonst hab ich so viel Wasser geschluckt. ‚