Der Narr und die Lustsklavin
Kurz vor Perrys Abflug hatten sie einen riesigen Krach gehabt, als sie ihm von ihrem Plan erzählte, die Erosschaukel anzuschaffen. „Wenn du das nötig hast – mach es. Solange ich nicht in das verdammte Ding steigen muß!“ hatte er gebrüllt und war in sein Büro verschwunden. In seinen Hypergrammen erwähnte er die Erosschaukel mit keinem Wort. Sie hatte die dazu notwendigen Positronikmodule mit auf Reisen genommen. Sobald sich ihre Edelyacht auf einem Raumhafen befand, klinkte sie sich kurz vor dem Schlafengehen wieder in das Netz ein. Der Narr erwartete sie bereits oder tauchte nach kurzer Zeit auf.
Den Empfang spulte sie mit langjähriger Routine ab. Am großen Panzertroplonfenster sah sie, wie das 2500-Meter-Ultraschlachtschiff, das Perry als fliegende Residenz benutzte, sanft wie eine Feder aufsetzte. In der VIP-Suite des Raumers hatten sie sich schon viele Male geliebt. Die Erinnerung daran brachte Mory erneute Wellen lüsterner Erregung, die sie nur mühsam unterdrückte.
„Wie macht Atlan das nur? In seinem fotografischem Gedächtnis liegt doch jede seiner Liebesnächte mit tausenden von Frauen. Kann der überhaupt noch mit einer Frau schlafen, ohne dass ihn die Erinnerung an eine andere überflutet?“
Mory verbannte die unliebsamen Gedanken und konzentrierte sich auf die Formenergierampe, die sich zwischen der Polschleuse der Intersolar und dem VIP-Port bildete. Da – endlich – Perry schwebte auf das Raumhafengebäude zu.
Nachdem die örtlichen Honoratioren ihren Shakehands abgeliefert hatten – stand er endlich vor ihr.