Der Narr und die Lustsklavin
Sie hatte sich nackt in ihre Eros-Schaukel gelegt. Antigravfelder hoben sie an und die Transmitterhaube senkte sich wenige Zentimeter über ihren Kopf. Die kleine Kammer verschwand vor ihren Augen. Ein kurzer Gedanke – schon tauchte sie in ihrem virtuellem Ankleidezimmer auf. Roch, spürte, hörte und sah die virtuelle Welt. Nach langem Suchen entschied sich Mory für ihre Lieblingsrolle: Lustsklavin am Hofe des Kaisers von Intrigo II. Vielleicht würde sie ja heute wieder dem unheimlich geschickten Liebhaber begegnen, der sie als Narr von einer virtuellen Szenerie zur nächsten geführt hatte und mit dem sie schon manche wunderbare Nacht verbracht hatte. Sie deutete auf Leya – ihren Avatar, die sie nach ihrem realen Körper geformt hatte. Sogar ihr Gesicht und die Haare entsprachen ihr selbst. Niemand würde glauben, dass hinter der Maske die echte Mory Abro-Rhodan, Obfrau von Plophos und meistabgebildete Person des bekannten Universums steckte. Ihr Ebenbild tauchte in den Szenarien immer wieder auf. Sie hatte erst vor drei Tagen eine wüste Lesbenorgie mit zwei anderen Morys erlebt. Seltsam war es schon gewesen, sich quasi selbst zu streicheln – aber gleichzeitig wunderbar, weil ja völlig andere Frauen dahintersteckten.