Ein Catsuit für Gina
Blinde Verführung
Die Augenbinde bewirkte, dass Gina mit dem Grundriss des Hauses überhaupt nicht mehr klar kam. Schon die Zahl der Treppenstufen hatte sie völlig falsch eingeschätzt, als sie herunterkam und sie versuchte immer noch, sich zu orientieren als Cal sie an der Hand nahm. Erst wollte sie sich lieber selbst voran tasten, in der Hoffnung, eine bekannte Stelle zu finden, zog es dann aber vor, sich Cal anzuvertrauen. Sie nahm an, dass sie sich im Flur befanden, war sich aber nicht sicher. Der Raum fühlte sich warm an auf ihrer nackten Haut, und sie vernahm einen schwachen Geruch von Schweiß und Körperwärme. Cal führte sie einige Schritte in die Mitte des Raumes. Die Vorstellung, für einen intimen Zweck präpariert zu werden, nahm sie gefangen. Dann ließ Cal ihre Hand los, berührte kurz ihre Schultern, um dann ihr Kinn in eine bestimmte Richtung zu drehen, und dann war der Kontakt weg. Gina bewegte sich nicht, trotz des plötzlichen Gefühls, allein gelassen zu sein.
Sie war gespannt, was Cal als nächstes tun würde. Die Stille verriet gar nichts. Sie liebte diese erregende Spannung, und die Überraschung, wenn etwas Unerwartetes geschah, besonders wenn es mit Erotik zu tun hatte. Sie und Cal wunderten sich manchmal selbst darüber, dass sie solche Situationen immer noch so genoss, als sei von der Magie ihrer Beziehung noch nichts verflogen. Sie wusste, irgendwann würde irgendetwas geschehen.
Sie fühlte ein paar sanfte Berührungen auf dem Rücken, und ihr Geruchssinn bestätigte ihre Vermutung. Puder. Ihr Verstand und Körper reagierten blitzschnell auf die logische Konsequenz: Cal würde sie in Gummi kleiden, und in Erwartung solch willkommener sexueller Anregung verflog jegliches Gefühl von Furcht und Unsicherheit. Sie ging im Geiste die Garderobe durch, die sie von früheren Spielen her kannte, während er ihre schlanken Hüften ein puderte, großzügig verteilend, wie sanfte Federstriche auf ihren Brüsten, die so wundervoll in eine Handfläche passten.
Je mehr er ihren Körper bedeckte, desto klarer sah sie vor ihrem geistigen Auge die schwarze Fläche der Gummihaut, die sich wie dicke, zähe Farbe auf ihrem Körper ausbreitete. Ein Strumpfgürtel, Büstenhalter und Strümpfe; ein kurzes, enges Minikleid; ein langer Rock und Bluse solche Vorstellungen kamen ihr in den Sinn, Erinnerungen an frühere, schöne Stunden aber Cal fuhr fort, sie einzupudern, den ganzen Körper.
Als er an ihren Füßen angelangt war, stellte sie sich einen Catsuit vor, sah ihren Körper dramatisch akzentuiert von der tiefschwarzen, zweiten Haut. Dann schien ihre Vorstellung Realität zu werden, als er sie bat, einen Fuß anzuheben, um ihre Beine in das Kleidungsstück zu dirigieren. Sie achtete auf ihre Balance während sie Füße und Beine in die kühle, glatte Hülle streckte, das Gefühl genießend, während ihr jeder visuelle Reiz versagt blieb.
Sie merkte, dass Cal etwas Besonderes vorhaben musste, als er ihre Rundungen in das Gummi zwängte, ihre Brüste an die richtige Stelle schob und sorgfältig alle Luft aus dem Material strich. Ein sanfter Druck breitete sich über ihren Rumpf aus, als er den langen Reißverschluss bis oben zum Stehkragen zuzog, der ihren Hals fest umschloss. Cal zog sich wieder zurück, aber dieses Mal fühlte sich Gina nicht so verlassen.
Der Catsuit war Kleidung und Schutz und auch ein Aphrodisiakum, weckte eher erotische Gefühle als Furcht. Sie fühlte Cal’s Finger in ihrem Schrittreißverschluss, und wurde augenblicklich daran erinnert, wie bloßgestellt und schutzlos sie trotzdem war, als er in sie hineintastete. Sein leises Lachen war das beschämende Zeichen, dass er nun genau gemerkt hatte, wie sehr sie bereits erregt war. Ein einziger Puff mit der Puderdose, und sie war heiß und nass mit ihren Phantasien von glänzendem Gummi. Sie fühlte etwas Hartes in ihre Fotze gleiten.
Nicht Cal, sondern ein Dildo, aber sie umklammerte ihn trotzdem, während er den Reißverschluss wieder schloss, den Gummiphallus in ihr verschließend. Sie war voll darauf konzentriert, sich an seine Größe und Härte anzupassen, das Gefühl seiner Präsenz in ihr auszukosten, als ein zweiter harter Gegenstand an ihrem Po sie erschreckte. Cal würde sie doch jetzt nicht nehmen wollen, wo er doch den Reißverschluss in ihrem Schritt zugezogen hatte?
Sie fühlte, wie der zweite Dildo sich sanft, aber unnachgiebig seinen Weg in den Arsch bahnte, offensichtlich gut geschmiert. Die Kombination gewohnter und ungewohnter Reize verwirrte ihre Sinne, als er auch den hinteren Reißverschluss wieder schloss. Die Stille und Dunkelheit um sie machten es leicht, sich voll auf die Empfindungen ihres Körpers zu konzentrieren; ihre Begierde wuchs unaufhörlich. Sie ließ Cal gewähren, der fort fuhr, sie für irgendein Ritual zu präparieren, indem er ihre Hände in dünne, weiche Gummihandschuhe schob und ihre Handgelenke mit Manschetten umschloss.
Ihre verträumte Reise durch das Land der erotischen Phantasie wurde leicht gestört, als sie Letztere wahrnahm, die Vorstellung, gefesselt zu sein, war etwas anderes. Ihre Arme wurden empor gehoben und jede Manschette hoch über ihrem Kopf fest gehängt. Sie wurde fast vom Boden abgehoben, ihre Zehen reichten kaum noch nach unten. Sie fühlte, wie jeder Fuß in einen Schuh eingepasst wurde. Sie streckte die Zehen, in Erwartung der Stilettos, die sie so gern trug. Ihre Erwartungen wurden übertroffen. Fetischmäßige Ballerina-Boots, mit Absätzen, die so hoch waren, dass man auf den Zehenspitzen stand. Gina fühlte, wie ihr ganzer Körper herumschwankte, aber von den Fesseln gehalten wurde.
Sie konnte nicht fallen, aber auch nicht stillstehen in diesen Schuhen, in denen sie keinen Schritt laufen könnte. Sie machte trippelnde, kleine Schrittchen in kleinen Kreisen, um das Gleichgewicht zu behalten. Langsam schien es mehr und mehr an Eindrücken und Gefühlen zu geben, ihre physische Situation wurde immer spürbarer, was ihre Erregung anstachelte. Die weiche Augenbinde fiel plötzlich, aber sie traute sich nicht, die Augen zu öffnen, um das Gefühl des Gummis auf ihrer nackten Haut nicht durch optische Eindrücke zu verwässern.
Momente der Erwartung
Zwei kleine Objekte schoben sich ihr in die Ohren, ersetzten die Stille des Raumes durch ihre eigene Körperstille, ließen sie die Geräusche ihres Kopfes überlaut wahrnehmen, das Pochen des Blutes in ihren Adern hören. Sie vernahm, wie tief und stoßweise ihr Atem ging, als wenn sie durch verstärktes Atmen ihre innere Erregung zurückdrängen könnte. Was immer Cal in ihre Ohren gestopft hatte sollte offensichtlich da bleiben, denn eine Gummimaske wurde nun über ihr Gesicht gezogen, bedeckte Zentimeter für Zentimeter ihren ganzen Kopf, nur der Mund wurde ausgespart.
Gina nahm an, dass sie nun auf keinen Fall mehr würde sehen können, selbst wenn sie ihre Augen öffnete, und ließ das Gummi ihre Wangen streicheln wie die Hand eines Liebhabers. Sie fühlte sich nun völlig eingeschlossen in einem engen, aber wohlig intimen Gummikokon, ihrer eigenen sexuellen Körpersphäre, die die äußere Welt vergessen ließ. Etwas berührte ihre Lippen. Mittlerweile auf alles gefasst, erwartete sie, oral benutzt zu werden, und öffnete den Mund weit. Aber das Objekt, dass sie zwischen den Lippen fühlte, war sehr klein. Sie fühlte, wie Cals Hand ihre Lippen über einem kleinen, runden Objekt schloss. Ihre Zunge leckte daran. Klein, rund und fest – eine Weintraube, warum?
War das kaum hörbar geflüsterte „Nicht verlieren!“ eine Warnung oder Drohung? Sie spürte wie ihre Lippen sich zu einem spitzen Kussmund formten, während sie bemüht war, die Traube dazwischen zu halten, ohne sie zu zerquetschen.
„Mach die Augen auf.“ Sie zögerte. Wie konnte Cals Stimme in ihrer privaten Welt bei ihr zu hören sein? Da war sie wieder, und der Teil ihres Verstandes, der noch nicht zu erregt oder von Gummi eingeschlossen war, sagte ihr, dass er zwei kleine Kopfhörer unter ihrer Gummimaske versteckt hatte.
Cal war bei ihr, zusammen mit ihr in ihrer dehnbaren Gummihülle. Das Gefühl ließ sie erschauern. Sie öffnete die Augen. Das wiedergewonnene Sehvermögen traf sie mit unvermittelter Macht. Sie torkelte, die wackeligen Fetischstiefel taten wenig zu ihrer Stabilisierung. Ihr Atem schien auszusetzen, während sie krampfhaft versuchte, die Traube nicht zu verlieren. Spiegel bergen oft Überraschungen.
Sich unerwartet zu sehen besonders, der Moment, bevor man erkennt, dass man es selbst ist. Und plötzlich kann es eine wunderbare Überraschung sein, zu sehen, wie anders man aussieht. Gina war überwältigt von der Figur, die sie im Spiegel sah. Ihre Vorstellung hatte ihr eine schwarze, verführerische Form vorgegaukelt, so dunkel wie ihre Phantasiewelt. Die Figur im Spiegel war von schwarz durchsichtigem Gummi überzogen, von Kopf bis senkrecht stehendem Zeh. Sie konnte ihr weißes Fleisch darunter durchscheinen sehen, und wie die echte und die zweite Haut sich zusammen bewegten, kleine Fältchen werfen. Sie war in einen Bodystocking aus Gummi eingeschlossen, gefangen wie unter Rauchglas, als sie sich drehte und wand, gefährlich hilflos in den bizarren Schuhen mit den nadelspitzen Absätzen, die wohl 18 Zentimeter hoch sein mussten. Es dauerte, bis sie den unglaublich erregenden Anblick verarbeitet hatte und die Kabel wahrnahm, die aus dem Dildo führten, der deutlich unter der Gummihaut zu erkennen war, sowie aus ihrem Hintern und von beiden Seiten ihres gummierten Kopfes. Sie kam sich vor wie zu einem Experiment vorbereitet, wie ein Versuchstier, das an zahllose Monitore, Generatoren und Sensoren angeschlossen war. Ihre Handgelenke waren hoch über dem Kopf festgebunden, was das Gummi straff über ihre Brüste gespannt hielt. Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, alle die Eindrücke zu kanalisieren, die auf sie einstürmten, fühlte ihre Muskeln sich anspannen und wieder lösen, immer neue Empfindungen auslösend. Ihr Unterleib krampfte sich um den Gummiphallus, und die davon ausströmende, pulsierende Lust schien alles andere hinweg zu schwemmen.
„Tanz“!“ Die Musik in ihren Ohren war zunächst kaum hörbar, während sie immer noch die Aufforderung zu verarbeiten versuchte, mit dem Problem, wie ihr eingummierter und festgebundener Körper sich überhaupt bewegen, geschweige denn tanzen sollte. Die Musik wurde eindringlicher, erfüllte ihren Kokon mit Klängen. Der Catsuit war genau richtig für den Tanz, die Erotik seines glänzenden Materials. Als die Musik lauter wurde, versuchte sie ein paar erste Schritte.
Der Befehl, zu tanzen, wurde wiederholt über die Musik gesprochen, und sie fühlte ein leises Vibrieren in ihrem Hintern. Ungewollt wand sie sich, als das Summen ihre physische Reaktion erzwang. Automatisch zuckten ihre Hüften im Takt der Stimulation, ein Reflex, gegen den sie sich gar nicht wehren konnte, während sie versuchte, dazu den Tanz aufrecht zu erhalten, und bei alle dem die Traube nicht aus dem Mund zu verlieren.
Die Vibrationen zwangen ihren Hintern zu unkontrollierten, wollüstigen Windungen. Die Reaktionen ihres Körpers waren nicht mehr ihre eigenen, das Gummi, das sie einschloss, hatte die Kontrolle übernommen: ein lebender Überzug, der führte, wohin sie folgen musste, schwankend auf Schuhen die ein wahnsinniger und bizarrer Tanzmeister entworfen haben musste mit einer Leidenschaft für das Ungewöhnlichste an Fußbekleidung.
Der Catsuit fühlte sich an, als sei er das Gefäß das ihren Körper daran hinderte, in alle Weiten des Universums auseinander zufließen. Ihre Scham schloss sich fester um den Gummidildo der sie füllte, und die Muskeln ihres Beckens spannten sich in Erwartung des Höhepunktes. Sie konnte sehen, wie die schwarztransparente Haut ihres Überzugs alles deutlich an Cal verriet. Auch die Augen zu schließen, eben noch ein Rückweg in die Privatsphäre, half nichts mehr.
Die Musik wurde lauter, und die Hitze unter dem Gummianzug strömte über sie hinweg. Sie verlor kurz den Bodenkontakt, vergaß den Takt, öffnete die Augen und starrte in den Spiegel, auf diese zuckende, sich windende Gummipuppe – Vergiss nicht die Weintraube… ! Ihr Kiefer schmerzte vor Anstrengung, die kleine Frucht zu halten. Sie wollte sie fallen lassen und vor Lust schreien, oder sie zerbeißen und im Augenblick des Höhepunktes ihre Süße kosten.
Sie versuchte, ihre glänzende Doppelgängerin im Spiegel zum Orgasmus zu treiben, aber sie spielte nicht mit, sondern fuhr fort, sich zu der treibenden Musik zu verdrehen. Der hämmernde Beat füllte ihren Schädel, während das Gummi auf ihrer Haut ihren ganzen Körper in Besitz genommen zu haben schien, ihn formte und bewegte nach Belieben. Noch einmal steigerte sich die Musik und ein heftiges Pulsieren erwachte in ihrem Schrift.
Ihr Atem zischte – denk dran, nicht die Traube verlieren! während sie kämpfte und zappelte um mit dem Aufruhr in ihrer Mitte fertig zu werden. Sie war eine wildgewordene Gummipuppe an den Fäden eines bizarren Puppenspielers, und die Lust überwältigte jedes andere Gefühl in ihrem Bewusstsein, als sie von ihrer Scham ausstrahlend wie eine Welle ihren ganzen Körper erschauern ließ. Es war, als enthalte der Anzug einen Brenner, der alles darin zu Asche verbrennen würde, weil alle Hitze darin gefangen war und nach innen abstrahlte. Sie sah ihr Ebenbild im Spiegel zucken und zappeln denk dran….
Sie bemühte sich, nicht zu zubeißen, und ihren Kiefer nicht nachgeben zu lassen, während sie spürte, wie der Gummianzug nichts von ihrer Lust nach außen dringen ließ, sondern alles in sie zurück warf. Noch Minuten merkte sie erst, dass Musik und Vibrationen aufgehört hatten. Ihre Muschi versuchte noch immer, zuckend einen Dildo zu umklammern, der wieder nur mehr ein Gegenstand war. Ihr Körper gehörte wieder ihr. Sie erinnerte sich an die Traube und leckte daran.
Sie war unversehrt. Sie fühlte, wie Cal ihre müden Arme herunterließ und um seinen Hals legte, und lehnte sich erschöpft an ihn. Sie fühlte wie sein Mund den ihren küsste und die Traube von ihren Lippen nahm: ein kleines, aber bedeutendes Geschenk. Gina war erfüllt von Dank für die empfundene Lust, öffnete die Augen und sah Cal zum ersten Mal an. Er trug die gleichen abgetragenen Jeans und ein T-Shirt wie immer.
„Du warst wunderbar,“ flüsterte er, „Besser als je zuvor.“ „Danke,“ sagte Gina, „Hast Du alles auf Video aufnehmen können?“ „Kein Problem. Glaubst Du, dass es Deinem Mann gefallen wird?“
„So lange er nicht weiß, dass wir das Tape zusammen gemacht haben, ist es gut,“ antwortete sie und küsste Cal zärtlich. „Kann ich die Schuhe behalten und den Catsuit? Sie sind phantastisch!“
„Wenn Du sie das nächste Mal trägst, wenn wir uns sehen.“ Gina musste grinsen. „lhr Voyeure seid alle gleich!“ „Und Du,“ lächelte Cal, „magst immer noch Überraschungen, stimmt’s?“
Gina lächelte ihrerseits und nickte: je erotischer die Überraschung, desto besser. Das war es, was eine Affäre interessant machte.