Besinnungslos, Teil 2

Aber irgendwie kam es anders. Nach dem Kino waren Elena und Patricia schon wieder so aufgedreht, dass sie kichernd und knutschend schon in der S-Bahn wieder Blicke auf sich zogen. Unter ihren dicken Wintermänteln trugen sie aufregende Dessous, Seidenwäsche und Strapse in schwarz und bordeaux. Der kalte Wind fuhr immer wieder unter ihre Mäntel, als sie die letzten Schritte zur Disco zu Fuß gingen und sie erzitterten vor Kälte.
Und plötzlich standen sie vor verschlossener Tür. Nichts deutete darauf hin, dass dort in dem hohen Betongebäude heute eine Party stattfinden sollte. „Seltsam,“ murmelte Elena, „letzte Woche war hier doch um diese Zeit die Hölle los und eine lange Schlange Leute stand vor der Tür. Was machen wir jetzt?“ Da sprachen sie zwei Typen in schwarzen Klamotten an, erzählten ihnen kurz, dass die vorgesehene Party heute nicht dort stattfinden würde. Aber sie wüssten, dass in unmittelbarer Nähe ein bi-zarr-Party steigt, und würden ihnen gerne den Weg zeigen. Elena und Patricia gingen kurzentschlossen mit den beiden Männern die paar Meter weiter und ohne Probleme wurden sie am Eingang durchgelassen.
Schon in dem winzigen Vorraum war es himmlisch warm, ein Heizstrahler war angebracht und verlockte dazu, die dicke Kleidung auszuziehen. Laute Techno-Rythmen dröhnten durch die Disco und die beiden Frauen begaben sich erst mal an die Bar und bestellten zwei Bier. Abschätzend ließen sie ihre Blicke über die noch wenigen Gäste gleiten, ein paar tanzten hinter den Gitterstäben auf der Tanzfläche, andere saßen und lagen abwartend in den Ledersitzgruppen. Fast alle trugen ausgefallene schwarze Leder- und Latexklamotten, die Männer meist mit freiem Oberkörper, nur ganz wenige Frauen waren da, in üblichen Dessous, bei einigen war nicht gleich zu erkennen ob Frau oder Mann.

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