Anni das Hausmädchen
Neidvoll schaute der inzwischen zum Sekundaner aufgerückte Knabe zu den fast erwachsenen Primanern auf, die alle ihr festes Mädchen hatten.
Nicht wenige rühmten sich, diese oder jene ‚ausgefickt‘ zu haben. Ich wollte auch einmal… Da tauchte Lotti in meinem Bekanntenkreis auf. Allerdings war ich da immerhin schon stolze 18 geworden, so lange hatte ich nur geträumt. In Sportverein lernten wir uns kennen. Wir spielten oft zusammen Tennis. Lottis Vater war Amerikaner. Auf Wunsch ihrer Mutter sollte sie in Deutschland die Schule besuchen und Abitur machen.
Erstens war sie mit dem Hauch der großen weiten Welt umgeben, und außerdem war sie auch noch hübsch.
Das Wunder, dass auch sie mir Interesse entgegen brachte, wollte mir erst gar nicht recht in meinen jungdummen Schädel. Lotti war viel erfahrener als ich. Von daheim aus hatte ich ziemlich viel Freiheit. Mein Vater hatte mich in aller Offenheit aufgeklärt und nur davor gewarnt, mir irgendwo ‚die Gießkanne zu verbiegen‘ oder einem Mädchen ein Kind anzudrehen. Im Übrigen pflegte er gern und oft zu betonen, er habe nicht vergessen, dass er auch mal jung gewesen sei.