Anni das Hausmädchen
Ich ging auf mein Zimmer und versuchte, etwas zu lesen. Sinnlos – immerzu lauschte ich auf die Geräusche im Haus. Endlich hörte ich Anni die Treppe hinaufgehen. Jetzt war sie in ihrem kleinen Bad. Die Dusche rauschte. Die Vorstellung davon, wie sie sich nackt unter den Wasserstrahlen drehte, machte mich halb verrückt.
Endlich klappte ihre Zimmertür. Ich wartete noch eine Viertelstunde. Dann schlich ich ins Obergeschoss hinauf. Im Korridor brannte die Nachtbeleuchtung. Den Atem anhaltend lauschte ich an Annis Zimmertür. Nichts rührte sich. War sie schon eingeschlafen? Ganz sachte drückte ich die Klinke herunter. Die Tür war nicht abgeschlossen.
Immer weiter drückte ich sie auf, bis das Licht der Flurbeleuchtung ins Zimmer fiel. Der Lichtschein reichte genau bis zu dem an der gegenüberliegenden Wand stehenden Bett. Anni lag auf der Seite, den Rücken mir zugekehrt. Sie trug keinen Pyjama, sondern ein zartblaues Nachthemd. Es war ihr hochgerutscht, wie die halb zurückgeschlagene Decke erkennen ließ. Meine Augen gewöhnten sich an das Halbdunkel. Das pralle, runde Hinterteil leuchtete mir entgegen wie ein herrlicher, schimmernder Vollmond. Eine Weile betrachtete ich diese Herrlichkeit.