Am Pranger – Marthas Schicksal
Diese Möglichkeit bestand nun nicht mehr. Martha würde, sofern sie die Tortur überlebte aus dem Dorf verbannt. Der Freibauer wusste, dass die Anschuldigungen des Priesters falsch waren, aber er konnte sich nicht gegen diesen stellen. Eine Magd zu verteidigen würde bedeuten, den Priester der Lüge zu bezichtigen.
Jedes Mal wenn einer der Knechte, mit den inzwischen blutigen Ruten, auf Marthas zartem Fleisch niederfuhr zuckte der Bauer zusammen noch bevor ihre kläglichen Schreie an sein Ohr drangen. Mehr als ein Dutzend hatte sie bereits davon empfangen. Rote, wunde Striemen zierten ihre Haut.
„Einundzwanzig!“, rief der Vogt und die Knechte machten eine kurze Pause. Nicht aus Erschöpfung, ihre Ruten waren durch die heftigen Schläge unbrauchbar geworden. So wechselten sie ihre Peitschen gegen neue aus und das Mädchen bekam eine kleine Pause.