in Fesseln vorgeführt
Babsi befahl mir mit betont gestreckten Beinen zu stehen, während sie sich hinter mich kniete und das steife, dicke Leder von unten nach oben dort stramm verschnürte, wo sonst die Naht von Nylonstrümpfen die Rückseite meiner Beine ziert. Nun konnte ich zu allem Überfluss nur noch steifbeinige Trippelschritte vollführen, ständig in Angst von den Bleistiftabsätzen zu stürzen. „Sei bitte still!“, wies sie mich an. „Ich bring‘ dich über eine Nebentür in den Saal. Die Ecke wird ganz dunkel sein. Michael und Markus hoffen, dass wir reinkommen ohne dass die anderen was davon merken!“, verkündete sie mit Verschwörermiene.
Ich kann heute wirklich nicht mehr sagen, was in mir vorging. Ganz sicher war ich aber zunächst hinreichend damit beschäftigt, überhaupt vom Fleck zu kommen. Sie löschte das Licht, öffnete eine Tür und ließ mich hindurchstaksen. Wir befanden uns im ‚Saal‘, wie Babsi ihn bezeichnete. Es war eigentlich eine ausgedehnte Kellerkneipe mir rohen Wänden und Gewölbedecke. Sitzgruppen, Raumteiler und Balkenkonstruktionen unterteilten das Ganze in einzelne Ecken und Abteile.