Die Nachtschwester

S o ein Mist!“ dachte Marco bei sich, als er an sich herabsah.
Eine kleine Unachtsamkeit und schon war es passiert. Zweifacher Wadenbeinbruch, das rechte Bein in Gips und nun durfte er erst einmal ein paar Tage im Krankenhaus vor sich hindümpeln, bevor er mit Krücken – nein, Unterarmgehstützen hieß das ja, hatte ihn der Arzt belehrt – nach Hause durfte.
Marco langweilte sich. Immer wieder legte er das Buch, das sein Kumpel ihm vorbeigebracht hatte, beiseite. Naschte ein bisschen Obst oder Süßigkeiten. Machte den Fernseher an – wieder nur irgendwelche doofen Talkshows -, machte den Fernseher wieder aus. Er hasste es, so untätig rumzuliegen.

Als der Abend kam, war er putzmunter. Keine Spur von Müdigkeit. Wovon auch? Also durfte er sich auch noch die Nacht durch langweilen. Zum Glück hatte er ein Einzelzimmer, da konnte er den Fernseher so oft ein- und ausschalten wie er lustig war. Irgendwann gegen 23 Uhr öffnete sich die Zimmertür.
Er hatte seine Bettlampe schon ausgeschaltet, nur der Fernseher erhellte den Raum noch ein wenig. Die diffuse Nachtbeleuchtung vom Krankenhausflur zeigte den Umriss eines Zauberwesens im Türrahmen.

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