Rosen in der Haut

„Es hat sich was verändert“, sagte sie. „Ich weiß nicht recht…“ „Das versteh ich doch“, antwortete er großzügig. „Du hast Dich verliebt, es gibt einen anderen Mann. Kein Problem. Trinken wir noch ein Tässchen gemeinsam, und dann verschwinde ich.“
„Nein, das ist es nicht“, gestand sie. „Es ist nur, dass ich….wegen dem….erinnerst Du Dich noch an meinen….meinen Rosenstrauß….da hinten?“
„Natürlich“, erwiderte Eberhard, und ihm fiel die Blüte mit den Dornen ein, die er dazugemalt hatte. „Was ist damit, ist er weg?“ Ein paar Stunden später wusste er es. Dass er nämlich keineswegs weg war, sondern größer.

Weil sie sich seine Filzschreiber-Rose hatte tätowieren lassen – zu all den anderen dazu. Sie sammelte Rosen. wie andere Leute Autogramme. Jede Rose bedeutete ein Liebesabenteuer, und jede Blüte einen anderen Mann.
Und jetzt gab es ihn – rechts oben im Strauss. Er überlegte, ob er empört oder amüsiert sein sollte, und entschied sich dann zu genießen und zu schweigen.
Er hat – auch später – nicht nachgezählt, der wievielte „Rosenkavalier“ er war. Er stellte lediglich fest, dass seine Knospe die letzte war. Das beruhigte ihn in dieser Nacht so sehr, dass er die merkwürdige Antje auf den Rosenstrauß legte und vordergründig zur Sache ging. Was ihr sehr recht zu sein schien……..

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