Der Erotikroman für Sexliebhaber

XXV.

Wieder war ein halbes Jahr vergangen. Sechs ereignisreiche Monate, dachte ich bei mir, als ich auf der Terrasse des Maxim’s an der Fishermen’s Wharf in San Francisco saß und meinen Espresso schlürfte. Wundervolle Tage, Wochen, Monate.

Sheila und ich hatten vor drei Monaten geheiratet. Unsere anfängliche Verliebtheit hatte einer tieferen, dauerhafteren Empfindung den Weg bereitet: wahrer Liebe. Die Mädchen meiner beiden Clubs feierten mit uns. Der Priester, der die Hochzeitsmesse hielt, fiel schier in Ohnmacht, als er an die hundert Traumfrauen in seiner Kirche sah. Unsere Hochzeitstorte wurde von zwei sich kreuzenden Federn aus Marzipan gekrönt, deren Kiele mit Eheringen aneinander gefesselt waren, die wie unsere Lieblings-Ledermanschetten aussahen.

Cindy und Kate überraschten uns mit einem ganz speziellen Hochzeitsgeschenk. Mit der vereinten Hilfe von Sylvia und ihrem SM-Möbelschreiner hatten sie ein ganz besonderes Gerät konstruiert, das sie Kitzelsexmaschine nannten. Es sah wie ein doppelstöckiger Liegestuhl aus, der mit allen möglichen Fesselutensilien ausgerüstet war. Um uns den Gebrauch zu demonstrieren, veranstalteten sie eine eindrucksvolle Show für uns.

Cindy legte sich rücklings auf die untere Bank, während Kate in umgekehrter Richtung bäuchlings auf dem oberen Teil lag. Dann fesselte man Cindys Fußgelenke über Kreuz und band sie an vertikale Streben, so dass die Füße nach oben zeigten. Gleichzeitig band Cindy Kates Fußgelenke an die Stahlstreben auf der anderen Seite. Dann fingen sie an, sich gegenseitig zu kitzeln. Alle Körperpartien waren frei zugänglich, die Fußsohlen, die Körperseiten und die Muschis. Gemeinsam kitzelten und fummelten sie einander in orgiastische Extase.

Natürlich mussten Sheila und ich diese lustbringende Erfindung in unserer Hochzeitsnacht ausprobieren, und beide erreichten wir wahnsinnig schöne Mehrfach-Orgasmen. Seitdem hatten wir mindestens fünfzig verschiedene Stellungen an diesem enorm vielseitig verstellbaren Gerät getestet. Man konnte einzelne Teile abnehmen oder hinzufügen, die Teile ließen sich drehen, klappen, in der Höhe verstellen, so dass die Variationen fast unbegrenzt kombinierbar waren.

Einige der Mädchen schenkten uns Kitzelvideos von sich; sie wussten, dass sowohl Sheila als auch ich eine voyeuristische Ader besaßen, wenn es um Kitzelorgien ging. Viele der Mädchen schenkten uns Gutscheine, die uns erlaubten, sie jederzeit zu Kitzelerlebnissen mit ihnen einzuladen. Sheila wurde zur Ehrenpräsidentin des Südflügel-Clubs ernannt und zu einer gigantischen lesbischen Kitzelorgie im „Römischen Vestalinnen-Tempel“ eingeladen. Tatsächlich hatten wir in den folgenden Wochen mehr Sex als je zuvor, und dabei standen uns noch so viele Möglichkeiten offen.

Aber nicht alle Ereignisse der vergangenen Monate waren erfreulich gewesen. Die Mafia hatte versucht, in meinen Bürosafe einzudringen, um die dort aufbewahrten Informationen zu stehlen. Glücklicherweise hatte Onkel Tom Geräusche in meinem Büro bemerkt, als ich gerade mal nicht da war, und sofort die Polizei gerufen. Die ertappte die Einbrecher auf frischer Tat und brachte sie schnurstracks ins Gefängnis. Einer der Eindringlinge war übrigens der bereits bekannte Mr. Maldini höchstpersönlich.

Und erst vor ein paar Tagen besuchte uns ein neuer Kunde. Er testete einige Male meine Mädchen, dann bat er um einen Termin beim Clubbesitzer. Ich empfing ihn in meinem Büro, und diese Unterhaltung war der Grund für meinen jetzige Aufenthalt im guten alten Frisco. Er stellte sich als Boris Karlsson vor, er war Produzent von Kitzelvideos. Der Grund für seinen Besuch bei uns war natürlich die Suche nach neuen Models. Wir sprachen ausgiebig darüber, und schließlich beschlossen wir, eine Joint-Venture-Firma für Produktion und Vertrieb von Kitzelvideos zu gründen. Er war der Experte in den technischen Fragen, wie zum Beispiel Kameras, Beleuchtung, Bühnenausstattung, und auch für die juristischen Probleme, die notwendigerweise mit der Produktion erotischer Videos einhergingen. Außerdem konnte er einen ansehnlichen Kundenstamm und einen gut organisierten Vertrieb vorweisen.

Mein Beitrag war meine Erfahrung im Kitzeln, die Vielzahl potentieller Models unter meinen Angestellten, und meine beiden Clubs, die eine Vielzahl fantasievoller Szenarien ermöglichten. Nicht zuletzt konnte ich mit meiner finanziellen Beteiligung auch all die üblichen Geldprobleme bei der Produktion eines neuen Videos umgehen.

Gemeinsam planten wir eine ganze Serie von Kitzelvideos. Wir wollten auch nach neuen Models suchen, indem wir entsprechende Stellenanzeigen schalteten, und wir konzipierten eine Public Relations Kampagne, die das Kitzeln als akzeptables Vorspiel besser in der Öffentlichkeit bekannt machen sollte. Ein Buch über dieses Vorhaben würde mindestens so umfangreich sein wie diese Geschichte, daher verzichte ich hier auf eine detaillierte Beschreibung.

Vormittags trafen wir uns mit unseren Anwälten, um den Gesellschaftsvertrag abzuschließen. Anschließen aßen wir gemeinsam bei Maxim’s zu Mittag, danach hatten Boris und die Anwälte weitere Termine. Ich hatte nun also ein wenig Freizeit, also entschied ich mich noch für einen Espresso und einen Grappa auf der Terrasse, wobei ich die vertraute Atmosphäre und die Gerüche meiner Heimatstadt genoss.

Meine Gedanken waren vollständig mit den phantastischen Möglichkeiten beschäftigt, die mir diese Videoproduktion eröffnete. Es gab so viele hübsche Mädchen auf der Welt, die ich noch nicht gekitzelt hatte.

Plötzlich unterbrach ein trockenes Räuspern meinen Gedankenfluss. Es kam von einem älteren Herrn am Nebentisch. „Entschuldigen Sie bitte, ich glaube, wir kennen uns,“ sagte eine vertraute Stimme. Ich zuckte überrascht zusammen, als ich den Mann erkannte. Es war Dr. Murdoch, der eigentliche Grund für meinen Lebensweg, denn er hatte mir geraten, meine Kitzelfantasien auszuleben.

Wir schüttelten uns die Hand und nahmen zusammen einen Drink. Ach, ich hatte so viel zu erzählen, und er schmunzelte auf seine eigenartige Weise, als er hörte, dass ich jetzt meinen Lebensunterhalt mit dem verdiente, was mir damals Schlafstörungen bereitet hatte. Er befand sich bereits im Ruhestand, doch er recherchierte gerade für ein Buch. Meine Geschichte interessierte ihr so sehr, dass er mir sogar versprach, dem Kitzeln ein Kapitel zu widmen.

Als wir uns schließlich trennten, sagte er etwas, was mir bis heute im Gedächtnis blieb: „Welch wunderbar seltsame Wege unser Leben doch oft geht!“

Das könnte dich auch interessieren …